Burkbraun Fabrik und Nachfolger

Inhaltsverzeichnis

  1. Burkbraun-Fabrik

  2. REWI-Werke

  3. Der Cottbuser Keks

  4. Betriebsgelände

Die REWI-Werke

Auf Grund eines Paragraphen der Verordnung vom Präsidenten der Landesregierung Mark Brandenburg zur entschädigungslosen Übergabe von Betrieben in die Hand des Volkes vom 5. August 1946, wurde die enteignende Süßwarenfabrik Burkbraun an die Brandenburgische Konsum Genossenschaft übereignet. Der Betrieb wurde umbenannt und trug seit dem 1. Juni 1947 die Bezeichnung „Rewi-Werke“.

Hinzu kamen die ersten Verwaltungsbüros um eine Übersicht über das Geschaffte zu haben und die Personalien von den Arbeitern aufzunehmen. Jeder Mitarbeiter wusste, dass Schutt vom Zweiten Weltkrieg vor und in der Fabrik lag und es war nicht besonders ermutigend, aus diesem Nichts planmäßig eine Nahrungsmittelfabrik aufzubauen. Nach kurzer Zeit übernahm ein Architekt, Herr Paul Walther, den Aufbauplan. Nach der Übernahme durch den Betriebsleiter erhielt das Abbruch- und Tiefbauunternehmen Franz Konopka mit seiner Aufräumungskolonne den Auftrag. Um überhaupt in die einzelnen Gebäuderäumen zu gelangen, wurden Berge von Schutt beseitigt, was bis Ende Juli 1947 dauerte. Adolf Schulze aus Cottbus und sein Bauunternehmen wurden zugleich beauftragt, den hinterem Teil des Fabrikgebäudes und den Keller zu reparieren, auszubauen und Fliesen zu legen, um dort die erste Abteilung entstehen zu lassen. Es handelte sich hierbei um die Gemüse-Verarbeitung und eine Einlegerei. Es gab immer wieder Schwierigkeiten in der Beschaffung von Baumaterialen.

Mit dem Wiederaufbau von drei Gärtnereien mit Gewächshäusern, die eine neue Verglasung bekamen, wurde Anfang 1947 mit der Zucht von Stecklingen begonnen. Erst im Jahr 1948 konnte man mit einer erfolgreichen Ernte rechnen, da es auch an Kunstdünger fehlte. Nach Einbau von einer Gemüseschneid- und Putzmaschine und großen Holzbottichen zum Einlegen für Sauerkraut und Gurken stellte man erstmals Gemüsegläser auch mit Möhren, Rettichen und Weißkohl her. Um das Verderben der Rohware zu vermeiden, wurde im Zweischichtsystem gearbeitet. Diese Abteilung erhielt eine einmalige Auflage von 100 t Fertigware durch das Landratsamt bzw. durch die Stadt. Nebenbei wurden von einer Klempnerfirma Carl Kaempf aus Cottbus im November 1947 Heizungsanlagen in Gang gesetzt, da die Arbeiter der Kälte und Nässe ausgesetzt waren. Die Betriebsleitung versorgte die Arbeiter mit Holzschuhen. Die Firma rechnete mit vielen Erkrankungen, doch sie blieben aus. Es wurde außerdem der erste Betriebsarzt Dr. Kühne eingestellt. Die Rewi-Werke veranstalten Weihnachtsfeiern mit Kindern der Mitarbeiter unter 14 Jahren, am 23. Dezember 1947 kam der Weihnachtsmann (gestellt durch das Stadttheater).

Es gab auch den Versuch, Nudeln herzustellen, der aber misslang, da es an Eiern fehlte. Kurzerhand wurde auch eine Hühnerfarm in der Bismarckstraße (heute August-Bebel-Straße) ca.1948 errichtet. Es siedelten sich auf dem Firmengelände mehrere kleinere Betriebe (Großschuhreparaturwerkstatt, Maßschneiderei, Zierfischanlage) an. Die erste Transportabteilung wurde geschaffen und ein LKW von 4,5 t gekauft. Es wurden Beförderungsmittel für die kleinen Betriebe auch mit der Reichsbahn vereinbart.

Die wieder aufgebaute Fabrik wurde auf Naco Cottbus umbenannt, und als Logo nahm man den Postkutscher, der noch heute auf dem Cottbuser Keks Verpackungen zu finden ist.

  • Von 1950 bis 1972 trug das Unternehmen den Namen Naco.
  • Von 1972 bis 1992 Konsum–Dauerbackwaren Konsü Cottbus, was für Konsum und Süßwaren stand.

Zu ergänzen wäre auch, dass in diesem Betrieb Lehrlinge ausgebildet wurden. In den 50er Jahren bekam der Betrieb seinen ersten Lehrausbilder, der bis zur Wende in diesem Betrieb gearbeitet hatte. Die Anzahl der Lehrlinge war sehr unterschiedlich, sowie auch die Lehrzeiten je nach Schulabschluss, die Lehrzeit betrug insgesamt 2 bis 3 Jahre. Lehrlinge wurden an vielen Bereichen und Maschinen angelernt, sie arbeiteten im wöchentlichen Wechsel: Theorie an Betriebsschulen und Praktikum im Betrieb. Am Ende der Ausbildungszeit bekam jeder Lehrling ein Abschlusszeugnis und wurde zum Fach- oder Teilfacharbeiter. Einige Mitarbeiter arbeiteten noch bis Ende der neuen Firma, die später Spreeback hieß und sich in Krieschow befand.