Burkbraun Fabrik und Nachfolger

Inhaltsverzeichnis

  1. Burkbraun-Fabrik

  2. REWI-Werke

  3. Der Cottbuser Keks

  4. Betriebsgelände

Der Cottbuser Keks

Die Produktion lief über Anlagen, die in den 60er und den 70er Jahren entstanden sind. In einer oberen Etage wurde der Teig mit vielen Backzutaten und Aromastoffen, Butter, Eier, Zucker und Mehl zubereitet, und dann durch einem Trichter und durch mehrere Walzen dünn gedrückt. Die Masse lief dann auf einem Band durch eine Stanzwalze. Die ausgestanzten Kekse wurden auf dem Band weiter zum Ofen gefahren.

Links oben im Bild aus den 60er Jahren ist das Teigfließband zu sehen, das als Rückfluss des ausgestochenen Teiges diente, der wieder nach oben zum Trichter zurück befördert und erneut verarbeitet wurde. Die Kekse durchliefen zum Backen durch einen Hochofen, der mit mehreren 100°C über Gas brannte. Nach dem Fertigbacken und kurzem Abkühlen wurden die Kekse von einem Förderband auf ein anderes Band abgewickelt, das langsamer fuhr (diese Bandtücher stammten von der Tuchfabrik Cottbus), so dass die Kekse etwas aufrecht standen. Vor den vielen Arbeiterinnen in 10 Reihen entlang gefahren sind und diese in einem Automaten gestapelt wurden, alles mit der Hand und mit der Verpackungsmaschine verpackten. Andere Mitarbeiter packten sie dann in große Kartons, klebten sie zu und stellten sie auf einer Palette ab. Auf dem rechten Bild oben sieht man die fertige Verpackung. Oft kam es auch vor, dass einige Verpackungen nicht richtig verschlossen waren. Das erledigten zusätzliche Mitarbeiter per Hand, was Geschick und präzise Fingerfertigkeiten erforderte. Anschließend wurden sie auch mitverpackt. Unter anderem wurden Baumkuchen, Dominosteine, Lebkuchen, Torteletts (auch für Diabetiker) und Tee-Kaffeekränze hergestellt. Ende der 70er Jahre endete die Produktion von Baumkuchen und Dominosteinen wegen zu viel Aufwand.

Lebkuchen in ihrer Veredlung bekamen eine Zuckerglasur, nur zur Weihnachtszeit streute man extra noch bunte kleine Perlen auf die Zuckerglasur. In der Veredlungsabteilung wurden andere Lebkuchen mit einer Kakaofett- oder Bitterschokoladenglasur überzogen. Über ein sehr langes Förderband gelangen diese bis zu drei Veredlungsmaschinen. Lebkuchen wurden auf ein Gitter sortiert, in die richtige Lage gelegt und unter eine Dusche mit jeweiligen verschiedenen Glasuren weiterbefördert.

Die überschüssige Glasur wurde  anschließend mit einem kräftigen Gebläse abgenommen. Nun mussten die Lebkuchen noch einen langen Weg durch die Kühlungen fahren. Sie kamen vorher auf ein Spezialtuch, damit sie nicht festklebten. Mit der Kühlung sollte auch eine schnelle Trocknung erreicht werden. Die Lebkuchen hatten nun die Ummantelung von Zuckerglasur oder Schokolade und waren getrocknet. Auch mit Fettglasuren wurden ab und an Lebkuchen überzogen. Dann fuhr ein anderes Band nach oben und die Lebkuchen fielen in eine Maschine, die sie abwog und genau in eine dafür vorgesehene Tüte kippte. Unterhalb der Maschine saßen zwei Arbeiterinnen, die die Tüten zusammen falteten und schüttelten, damit die Luft entwich. Danach fuhren sie dann zur der Verlötmaschine mit speziellen Kleber, der heiß gemacht wurde und die Tüte damit verschlossen hat. In 5er Reihen wurden sie in die Kartons gelegt, mit einem Klebestreifen verschlossen, auf einer Palette abgestellt und für den Verkauf oder zur Lagerung abgeholt.
Auch andere Kekse, wie Buttergebäcke bekamen in der Fabrik dünne Überstriche von Schokolade, andere hatten nur auf der Bodenunterseite einen Abstrich bekommen oder wurden ganz überzogen. Diese kamen in einen speziellen Raum, wo sie bis zur ihrer Weiterverarbeitung dauergekühlt wurden.

In einem anderen Abteil, das man das „Packband“ nannte, das auch für die damalige BRD verpackt und versendet hatte, diese unterlag immer einer genauen Kontrolle. In diesem Abteil saßen viele ältere Frauen und auch werdende Muttis, sie verlasen die Kekse aus einer Stiege mit der Hand. Ein genaues abzählen der Kekse und Schnelligkeit war hier erforderlich. Auf einem kleinen Förderband was vor den Frauen lief, befanden sich kleine eng an einander reihenden Schalen. Die abgezählten Kekse hatten man dann darauf gelegt und fuhren weiter. Zwei Mitarbeiter schütteten sie dann in eine grüne oder blaue Tüte, mit einem bunten Hintergrund von Monaco mit der Aufschrift „Monaco“ und vielen verschiedenen Keksen.

Weiter ging es dann zum Abwiegen, das auch sehr streng kontrollierte wurde. Täglich in einem Labor untersucht wurden alle Kekse nach Geschmack, Aussehen, Größe und Gewicht und auch die Tüten wurden sehr unter die Lupe genommen. Mehrere Tüten wurden abgewogen, diese durften keine Differenz über oder unter 10 Gramm liegen. Waren sie der Norm nicht entsprechend, wurden sie zurück zum Band gebracht, die dann nachgearbeitet werden mussten. Und es gab sogar für die Brigade Abzugspunkte. Ein Wettkampf zwischen den Brigaden gab es immer, wer liegt über oder unter der Norm. Teils wurden auch von anderen Betrieben Kekse und auch Waffeln angeliefert die nicht in diesem Betrieb hergestellt werden konnten.

Auch in Dosen hatte man im besonderen Papier, S-Form Buttergebäck verpackt und in DDR Geschäften wie das Delikat für 10,00 DDR Mark verkauft.
Ganz oben in einer Etage des Betriebes hatten sie eine Mehl- und Teigstation errichtet, in deren man auch Teig für Tee- und Kaffeekränze sowie für Torteletts sogar für Diabetiker verarbeitete, mit langen Bandstrecken und einem Backofen. Wie bei dem Cottbuser Keks wurden sie meist in einer durchsichtigen blauen oder roten Folie verpackt, in die entsprechenden Kartons gestapelt und auf einer Palette abgestellt.