Burkbraun Fabrik und Nachfolger

Inhaltsverzeichnis

  1. Burkbraun-Fabrik

  2. REWI-Werke

  3. Der Cottbuser Keks

  4. Betriebsgelände

Das Betriebsgelände damals und heute

Einfahrt mit Pförtnerhaus. Stadtmuseum Cottbus / Fritz Unger (CC BY-NC-SA)

Auf dem Hof des damaligen Betriebes befanden sich noch weitere Gebäude. In einem davon gab es in der oberen Etage eine Küche und einen großen Speiseraum für ca. 100 Arbeiter. Doch es kamen mehrere zum Essen und man versetzte die Pausenzeiten für jede Brigade anders. Es gab oft drei Menüs an Mittagessen. Ein kleiner Verkaufskonsum war auch eingerichtet. Der befand sich gleich daneben, in dem man auch vieles kaufen konnte wie Vita Cola, Limonade, Kaffee, Zigaretten. Dort bekam man Snacks, Bockwurst und gelegentlich belegte Brötchen angeboten – für einen Schichtarbeiter früh und spät ein willkommener Pausensnack. An der Wand des Speisesaales stand ein Spruch, der zum Wohle der Arbeiter diente: „Durch die Arbeit für das Wohl der Werktätigen“.

In der unteren Etage waren Büros wie Buchhaltung und Lohnabrechnungen des Betriebes, sowie eine Krankenabteilung mit einer Betriebsschwester und einem teilzeitig anwesenden Betriebsarztes. Es gab auch eine Kosmetikstube, wo sich die Frauen des Betriebes verwöhnen lassen konnten, was auch während der Arbeitszeit damals möglich war. An manchen Samstagen konnte auch gearbeitet werden, was Zusatzlohn bedeutete, den man am selben Tag zum Arbeitsende bar ausgezahlt bekam. Der Betrieb führte auch eine Zivilgruppe an und wurde für den Ernstfall trainiert. Wie zum Beispiel das Versorgen der Verletzten, dieses wurde wohl auf freiwilliger Basis ausgeübt. Man musste auch bei extremer Hitze mit Gasmaske die Verletzten versorgen. Zu guter Letzt bekam man unter anderem nicht nur eine Lebensmittelversorgung mit, man bekam auch ein kleines Taschengeld von 35,00 DDR Mark.

Verwaltungsgebäude 1941. Stadtmuseum Cottbus / Fritz Unger (CC BY-NC-SA)

Des weiterem befanden sich auf dem Hof auch Gebäude der Verwaltung mit einen Raum für Versammlungen, wie für die FDJ und andere Parteigruppen.
Es gab eine Telefonzentrale für den gesamten Betrieb. Menschen mit Behinderungen hatten auch ihre Arbeit bei Konsü, sie wurden für die Säuberungen der zurückgekommen Kartons eingestellt. Auch hatte man in einen Verkaufsraum, wo man alles an Keksen, Lebkuchen und Gebäck billiger zu kaufen bekam. Im hinteren Teil des Hofes waren Rampen zur Beladung von LKW und eine große Lagerhalle, die in den 80er Jahren erbaut wurde. Man stapelte und lagerte da insbesondere die Tagesproduktionen in verschiedenen Etagen für kurze Zeiten ein.

Der Betrieb verfügte über eine Elektriker- und Schlosserwerkstatt, die zur Stelle war, wenn Maschinen nicht funktionierten. Oft dauerte es Tage bis diese wieder ihren Betrieb aufnehmen konnten, weil Ersatzteile fehlten. Die Mitarbeiter wurden dann an andere Stationen verteilt und mussten mithelfen.

Aus dem alten Teil des ehemaligen Werkes in der Karl-Liebknecht-Straße entstanden Immobilien wie Wohnungen und Geschäftsräume. Die Elektriker- und Schlosserwerkstatt wurde umgebaut, es wurde als eine Biogaststätte eröffnet. Die gesamte Bandstrecke und Öfen hat man abgerissen. Auch der angrenzende ehemalige Kindergarten wurde nicht verschont. Dort befindet sich heute ein Supermarkt mit Parkplatz.

Auf dem Gelände befinden sich heute verschiedene Betriebe. Zwei Pizza Filialen, ein Frauenfitnessstudio, GPB Gesellschaft für Personalentwicklung und Bildung mbH, Großfachhandel für Sanitär und Heizungsanlagen, WVG Wärmeversorgungsgesellschaft mbH, Theatergesellschaft C e.V., eine Steuerberatung, CCL Call- und Servicecenter Lausitz GmbH, LECO Bausanierung GmbH, IBW Ingenieurbüro für Entwicklung und Sanierung GmbH und der DGS-Getränkefachmarkt.