Spreebrücken

Inhalt

  1. Zur Geschichte der Brücken im Allgemeinen
  2. Die drei Spreequellen
    1. Spreequelle am Kottmar in Eibau (Sachsen)
    2. Spreeborn in Ebersbach (Sachsen)
    3. Spreequelle in Neugersdorf (Sachens)
  3. Die fünf Mühlgräben als Seitenarme der Spree und deren Brücken und Stege
    1. Mühlgraben Kutzeburg
    2. Brücke an der Kutzeburger Mühle
    3. Mühlgraben Madlow
    4. Brücke über den Mühlgraben Madlow
    5. Mühlgraben am Madlower See
    6. Mühlgrabensteg Madlower See
    7. Jubiläumsbrücke
    8. Autobahnbrücke der Bundesautobahn (BAB) 15
    9. Mühlgraben Markgrafenmühle
    10. Brücke an der Markgrafenmühle
    11. Mühlgraben am Goethepark
    12. Goethebrücke
    13. Ostrower Steg
    14. Brücke Franz-Mehring-Straße
    15. Uferstraßenbrücke (ehemals Steinerne Brücke)
    16. Schleuse an der Wilhelmsmühle
  4. Brücken und Stege der Hauptspree
    1. Madlower Wehr
    2. Autobahnbrücke der Bundesautobahn (BAB) 15
    3. Kiekebuscher Wehr
    4. Brücke der Madlower Schulstraße
    5. Eisenbahnbrücke der Strecke Berlin – Görlitz
    6. Brücke der Straße „Kiekebuscher Weg“
    7. Herman-Löns-Brücke
    8. Stadtringbrücke der Strecke Cottbus – Görlitz
    9. Brücke am Strombad (zum Energie-Stadion)
    10. Eisenbahnbrücke der Strecken Cottbus – Frankkfurt (Oder), Cottbus – Forst, ehemals Cottbus – Merzdorf
    11. Ludwig-Leichhardt-Brücke
    12. Kleines Spreewehr
    13. Franz-Mehring-Brücke (ehemals Pückler-Brücke)
    14. Blechensteg
    15. Sandower Brücke
    16. Käthe-Kollwitz-Brücke (ehemals Jägerbrücke)
    17. Sanzebergbrücke
    18. Nordringbrücke
    19. Großes Spreewehr
    20. Holzsteg am Großen Spreewehr
    21. Grüne Brücke (Spreeaue Cottbus-Nord)
    22. Spreebrücke der Lakomaer Chaussee
    23. Spreebrücke Skadower Wiesenweg
    24. Spreebrücke Döbbricker Dorfstraße
  5. Verkehrsentwicklungsplan Cottbus 2020
  6. Quellennachweis Bilder
  7. Quellennachweis Text
  8. Anmerkungen

1. Zur Geschichte der Brücken im Allgemeinen

Die ersten Brücken entstanden in vorgeschichtlicher Zeit, die auch Urgeschichte, Vorgeschichte oder Prähistorie genannt wird. Diese Brücken waren aus umgestürzten Bäumen, Steinen oder hölzernen Planken errichtet. Sie hatten nur eine geringe Spannweite, jedoch konnten kurze Distanzen und flache Gewässer überwunden werden. Im asiatischen Raum bedienten sich die Ureinwohner des extrem schnell wachsenden und äußerst stabilen Riesen-Bambus (bis zu 70 cm pro Tag!) in Kombination mit geflochtenen Lianen, um Hängebrücken zu bauen.

Brücken als Bauwerke sind nützlich, denn sie dienen als Verkehrswege über beispielsweise Geländesenken, andere Verkehrswege, Flüsse, Meerengen, Wasserstraßen, Eisenbahnstrecken, Geh- und Radwege, Flugzeug-Rollbahnen, Rohrleitungen und weitere Hindernisse. Abhängig vom Geländeprofil, den Baugrundverhältnissen, der Art des zu tragenden Verkehrsweges werden auch in Hinblick ästhetischer Aspekte Brückenkonstruktionen errichtet.

Die Definition „Brücke“ ist durch die bedeutendste nationale Normungsorganisation, dem Deutschen Institut für Normung (DIN), festgelegt worden und unter DIN 1076 im Verkehrsblatt-Dokument Nr. B 5276 Vers. 07/97 zu finden. Demnach gelten als Brücken alle Überführungen eines Verkehrsweges über einen anderen Verkehrsweg, über ein Gewässer oder über tieferliegendes Gelände, wenn ihre lichte Weite zwischen den Widerlagern[1] 2,00 Meter oder mehr beträgt.

So gibt es Balkenbrücken, Holzbrücken, Steinbrücken, Rahmenbrücken, Fachwerkbrücken, Gitterträgerbrücken, Pendelfeilerbrücken, Rundbogenbrücken, Segmentbogenbrücken, Spitzbogenbrücken, Guss- oder Schmiedeeisenbrücken, Aquädukte[2], Hängebrücken, bebaute Brücken, gedeckte Holzbrücken, Kettenbrücken, Viadukte, Spannbetonbrücken, Metallbrücken, Kunststoffbrücken, Seilbrücken, Extradosed-Brücken (engl. extrados: Gewölberücken), Spannbandbrücken, bewegliche Brücken, und Pontonbrücken[3], um nur einige zu nennen. Grünbrücken können Wildtieren die Überquerung von stark frequentierten Verkehrswegen ermöglichen. Oft sind Brücken architektonische Meisterleistungen. Stege (von mittelhochdeutsch: stec) sind einfache, kleine, schmale Brücken, die im Allgemeinen zum Überqueren von Gewässern oder Feuchtgebieten für Fußgänger und Radfahrer genutzt werden können.


[1] Als Widerlager wird im Brückenbau ein Bauteil bezeichnet, das den Übergang zwischen der Brückenkonstruktion und dem Erddamm herstellt. (wikipedia.de)
[2] Der Aquädukt (lat. aquaeductus: Wasserleitung) ist ein Bauwerk zum Transport von Wasser. Der Begriff wird im weiteren Sinne für überwiegend als Freispiegelleitung ausgeführte Wasserversorgungsanlagen von antiken römischen Städten verwendet. Im engeren Sinne wird er für wasserführende Brücken benutzt. (wikipedia.de)
[3] Eine Pontonbrücke (auch Schiffbrücke oder Schwimmbrücke) besteht aus einer Reihe von auf einem Gewässer schwimmenden Pontons, Schiffen, Booten oder anderen Schwimmkörpern, auf die ein Steg, eine Brückenfahrbahn oder in seltenen Fällen ein Gleis montiert ist. (wikipedia.de)


2. Die drei Spreequellen

Durch Cottbus, die größte Stadt in der Niederlausitz, fließt die Spree. Sie ist ein fast 400 km langer Nebenfluss der Havel im Osten Deutschlands und entspringt aus drei Quellen.

2.1. Spreequelle am Kottmar in Eibau (Sachsen)

Diese Quelle befindet sich am Fuße des Kottmar[4]. Von den drei Quellen liegt diese geografisch am höchsten. Im Jahre 1921 wurde die Quellfassung vom LUSATIA[5]-Verband als Gedächtnisstätte für die Gefallenen des 1. Weltkrieges errichtet.

 

 

 

 

 

Spreequelle am Kottmar in Eibau (Sachsen) 


[4] Der Kottmar mit einer Höhe von 583 m ist ein erloschener Vulkan, ein Berg des Lausitzer Berglandes im Landkreis Görlitz (Sachsen).
[5] engl. Lusatia: Lausitz


2.2. Spreeborn in Ebersbach (Sachsen)

Eine weitere Quelle beginnt in Ebersbach (Sachsen), einem Ortsteil der Stadt Ebersbach-Neugersdorf im Landkreis Görlitz. Im Jahre 1896 wurde ein optisch schöner, achtseitiger Pavillon aus Gusseisen über der Quelle, auch Spreeborn[6] genannt, errichtet.

 

 

 

 

 

 

 

Spreeborn in Ebersbach (Sachsen) 


[6] Ein Born ist ein Brunnen, aus dem man Wasser schöpfen kann. Der Pavillon, der oft fälschlicher Weise als Spreeborn bezeichnet wird, ist lediglich ein Überbau, denn ohne die darunter befindliche Quelle wäre die Bezeichnung falsch.


2.3. Spreequelle in Neugersdorf (Sachsen)

Die dritte Quelle beginnt in Neugersdorf, einem Ortsteil der Stadt Ebersbach-Neugersdorf im Landkreis Görlitz (Sachsen) vor dem Volksbad und ist die wasserreichste der drei Quellen. Hier entstand im Jahre 1888 eine schmiedeeiserne Umrahmung um die Spreequelle.

 

 

 

 

 

 

Spreequelle in Neugersdorf (Sachsen) 


Aus Sachsen kommend, fließt die Spree weiter durch Brandenburg und Berlin. Sie mündet nach ca. 400 km in Berlin-Spandau in die Havel. Das Stadtgebiet von Cottbus sowie der eingemeindeten Ortsteile erstreckt sich etwa 23 Kilometer entlang des Spreeverlaufes.

Aktuell gibt es im Cottbuser Stadtgebiet 22 Brücken über die Hauptspree:

  1. 1 Autobahnbrücke
  2. 6 Fußgängerbrücken
  3. 8 Brücken für den Straßenverkehr
  4. 4 Wehranlagen und
  5. 1 nicht öffentliche Brücke von der Parzellenstraße zum Stadion der Freundschaft
  6. 2 Eisenbahnbrücken

3. Die fünf Mühlgräben als Seitenarme der Spree und deren Brücken und Stege

Wenden wir uns zunächst den Seitenarmen der Spree zu. Fünfmal gabelt sich die Spree innerhalb des Stadtgebietes und der eingemeindeten Ortsteile. Sie fließen jeweils wieder in die Spree zurück und bilden somit fünf Inseln. Die Gabelungen, die alle westlich der Spree fließen, heißen:

  1. Mühlgraben Kutzeburg
  2. Brücke an der Kutzeburger Mühle
  3. Madlower Mühlgraben
  4. Brücke über den Mühlgraben Madlow
  5. Mühlgraben am Madlower See
  6. Mühlgrabensteg am Madlower See
  7. Jubiläumsbrücke
  8. Autobahnbrücke der Bundesautobahn (BAB) 15
  9. Mühlgraben Markgrafenmühle
  10. Brücke an der Markgrafenmühle
  11. Mühlgraben am Goethepark
  12. Goethebrücke
  13. Ostrower Steg
  14. Blaue Brücke der Franz-Mehring-Straße
  15. Uferstraßenbrücke (ehemals Steinerne Brücke)
  16. Schleuse an der Wilhelsmühle

3.1. Mühlgraben Kutzeburg

Grafik A: Mühlgraben Kutzeburg

3.2. Brücke an der Kutzeburger Mühle

Der Mühlgraben Kutzeburg in der südlichen Spreeaue in Höhe Gallinchen wird nur von einer Brücke überspannt. Sie führt vom Bio-Landhofladen, Reiter- und Freizeithof in das Naturschutzgebiet einer Insel, die vom Mühlgraben Kutzeburg und der Hauptspree umschlossen ist. Die Brücke, Baujahr 1975, ist in Flussrichtung die erste im derzeitigen Kreisgebiet von Cottbus. Von Gallinchen kommend, kann die Brücke „Zuleiter Wiesengraben Gallinchen“ über einen Mühlenfließ überquert werden, um zur Kutzeburger Mühle zu kommen. Diese Brücke ist für Fußgänger, Radfahrer, PKWs sowie LKWs geeignet. Die ländliche Idylle rund um die Kutzeburger Mühle gilt als eine der schönsten Ecken von Cottbus.

Bild 4: Brücke „Zuleiter Wiesengraben Gallinchen“ Foto: Autor M. K.-H. Heuer
Das Areal der Kutzeburger Mühle ist durch ein begehbares, jedoch für Publikum gesperrtes Stauwerk hochwassergeschützt. Gespeist wird es von einem Mühlenfließ. Zu diesem Zweck investierte die Stadt Cottbus 300.000,- Euro.
Bild 5: Brücke an der Kutzeburger Mühle
Foto: Egbert Herbst
Bild 6: Stauwerk an der Kutzeburger Mühle
Foto: Autor M. K.-H. Heuer

3.3. Madlower Mühlgraben

Etwa 400 m nördlich der Kutzeburger Mühle fließt der Mühlgraben zurück in die Hauptspree. Östlich des Kleinen Spreewehrs verzweigt sich die Spree erneut. Diese Abzweigung nennt sich Madlower Mühlgraben. Über ihn führen zwei Brücken.

Grafik B: Madlower Mühlgraben

3.4. Brücke über den Mühlgraben in Madlow

Aus Mitteln des Förderprogramms seitens des Ministeriums für Infrastruktur und Raumordnung des Landes Brandenburg zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden ist diese Brücke neu gebaut worden und zwar in der Rekordzeit von 6 Monaten. Mit der Verkehrsfreigabe am 14.07.08 wurde die Brücke den Nutzern zur Verfügung gestellt. Die Brücke ist ein Teil der Landstraße 50 von Madlow nach Kiekebusch.

Bild 8: Brücke über den Mühlgraben in Madlow Foto: Egbert Herbst
Bild 9: alte Brücke über den Mühlgraben in Madlow Foto: Egbert Herbst

Das alte Bauwerk entsprach in seinem Zustand nicht mehr den vorgeschriebenen Erfordernissen. Es wurde durch einen kompletten Neubau ersetzt. Dabei ist der Brückenquerschnitt für die Geh- und Radwegüberführung verbreitert worden, um die Verkehrssicherheit zu verbessern.

3.5. Mühlgraben am Madlower See

Der dritte der fünf Mühlgräben ist der Mühlgraben am Madlower See. Über ihn führt ein kleiner namenloser Holzsteg. Er ist so marode, dass er besser nicht betreten werden sollte.

Grafik C: Mühlgraben am Madlower See

3.6. Mühlgrabensteg am Madlower See

Bild 10: Mühlgrabensteg am Madlower See Foto: Autor M. K.-H. Heuer

3.7. Jubiläumsbrücke (Madlow)

Die Jubiläumsbrücke (nur für Fußgänger) führt über den Mühlgraben nahe des Kiekebuscher Wehr. Sie gilt als eine der schönsten Cottbuser Brücken. Über sie ist der Volkspark „Madlower Schluchten“ zu erreichen. Diese Brücke ist eine Spende des Tuchfabrikbesitzers Richard Rottka (*1862, †1941). Erbaut 1913, wurde sie am 30.03.1914 vom Oberbürgermeister Paul Werner zum 25. Regierungsjubiläum Wilhelms II. übergeben. Diese Brücke war vermutlich einmal Teil einer Bewässerungsanlage. Die Jubiläumsbrücke über den Mühlgraben im Cottbuser Stadtteil Madlow wird derzeit (2016) saniert. Nachdem die alte Deckschicht abgetragen worden war, wurde vom Cottbuser Bauunternehmen „Generalbau“ ermittelt, welche Ausmaße die Schäden in der Betonschicht hatten.
Die Gesamtkosten der Sanierung liegen bei 46.000,- € und werden aus dem Haushalt der Stadt Cottbus bestritten. Es sollen der Überbau und der Belag erneuert, sowie ein Schutz vor weiterer Feuchte in der Brückenkonstruktion vorgenommen werden. Schadstellen sollen ausgebessert, und die gesamte Brücke gereinigt werden. Zu Beginn des 20. Jh. bestand das Anliegen, vom Volkspark in den sogenannten „Madlower Schluchten“ eine Verbindung zum Fürst-Pückler-Park zu schaffen. Die Jubiläumsbrücke und im weiteren Wegverlauf die Wehrbrücke des Kiekebuscher Wehres in Richtung Branitz ermöglichen dies.

Bild 11: Jubiläumsbrücke Foto: Egbert Herbst
Bild 12: Eine optische Grausamkeit vor der Jubiläumsbrücke Foto: Egbert Herbst

3.8. Autobahnbrücke der Bundesautobahn (BAB) 15

Über den Madlower Mühlgraben im Flussverlauf ist die Autobahnbrücke der Bundesautobahn 15 die erste Brücke. Sie überspannt aber auch gleichzeitig den Hauptarm der Spree. Diese Brücke stellt eine Verbindung zwischen dem Spreewald-Autobahndreieck und der polnischen Grenze in Forst/Niederlausitz dar. Ab der polnischen Grenze heißt die Bundesautobahn 15 dann Droga krajowa 18.

Bild 7: Autobahnbrücke der Bundesautobahn (BAB) 15 Foto: Egbert Herbst

3.9. Mühlgraben Markgrafenmühle

Auf der Insel, die vom Markgrafen-Mühlgraben und der Hauptspree umschlossen wird, befindet sich ein Eichenpark. Den Markgrafen-Mühlgraben überspannen zwei Brücken.

 

Grafik D: Markgrafen-Mühlgraben

3.10. Brücke an der Markgrafenmühle

Sie verläuft über den Markgrafen-Mühlgraben vorbei an der gastronomischen Einrichtung „Markgrafenmühle“, die Ferienwohnungen sowie einen Biergarten, ein Restaurant und eine Kids-Piratenbay beherbergt. Dieses Areal liegt mitten im Grünen, einem idyllischen Plätzchen zum Erholen mit Blick auf den Markgrafen-Mühlgraben als Seitenarm der Spree. Der Markgrafen-Mühlgraben wird in den Madlower Schluchten von der Spree abgezweigt und fließt 150 m hinter der Mühle wieder in die Spree zurück.

Bild 13: Brücke an der Markgrafenmühle Foto: Egbert Herbst

3.11. Mühlgraben am Goethepark

Grafik E: Mühlgraben am Goethepark

3.12. Goethebrücke – „Stadtparkbrücke“

Die Goethe-Brücke, über die die Uferstraße führt, verbindet den Gerichtsplatz mit dem Goethepark und verläuft ebenfalls über den Mühlgraben am Goethepark. Sie war früher eine Holzkonstruktion und wurde zum 01.04.1899 freigegeben. 1987 ist sie restauriert worden und zeigt sich nun als Beton-Stahl-Bauwerk. Über die Goethe-Brücke geht es zum Amtsteich, einem stehenden Gewässer, das im Winter zum Schlittschuhlaufen einlädt.

Bild 21: die Goethe-Brücke Foto: Autor M. K.-H. Heuer
Bild 22: an der Goethebrücke Foto: Autor M. K.-H. Heuer
Bild 23: Am Amtsteich Foto: Egbert Herbst

3.13. Ostrower Steg

Er führt über den Mühlgraben am Goethepark und wurde 1891 von dem Maschinenfabrikanten Viktor Stertz sowie dem Zimmermeister Nikolaus Fey übergeben. Um 1930 erfolgte ein Neuaufbau in Form einer Stahlbetonbrücke.
In Flussverlauf ist dieser Steg die erste Überführung über den Mühlgraben am Goethepark und gilt als eine wichtige Wegeverbindung von der Innenstadt nach Sandow. Er ist kunstvoll und malerisch schön. Seit dem Jahre 2002 steht der Ostrower Steg unter Denkmalschutz und konnte 2014 endlich mit viel Aufwand saniert, instand gesetzt und freigegeben werden. Auch das kunstvoll geschmiedete Geländer wurde aufgearbeitet. 117.000 € investierte die Stadt Cottbus in die Sanierung. Aufgrund der geringen Breite von nur 2,05 m darf der Steg jedoch nur von Fußgängern überquert werden. Fahrräder müssen geschoben werden. Vom Brückentyp her ist dieser Steg eine Stahlbetonfußgängerbrücke.

Bild 14: der Ostrower Steg Foto: Egbert Herbst
Bild 15: der Ostrower Steg Foto: Egbert Herbst

3.14. Brücke Franz-Mehring-Straße (ehemals Pückler-Brücke)

Diese Plattenbalkenbrücke[9] entstand in den Jahren 1926-1927 in Verbindung mit dem Bau des Dieselkraftwerkes und schafft eine Wegeverbindung zwischen Sandow und Stadtzentrum. Sie überquert die Hauptspree im Goethepark. Im 2. Weltkrieg ist die Brücke gesprengt worden und erst 1954 entstand stattdessen eine Gewölbebrücke, da für diese Bauart geringere Mengen an Betonstahl benötigt wurden. Am 17.12.1954 wurde erstmalig der Verkehr über diese Brücke aufgenommen, sie ist heute eine der Hauptverkehrsbrücken in der Stadt.

Bild 42: Franz-Mehring-Brücke über die Hauptspree Foto: Egbert Herbst

[9] Plattenbalkenbrücken bestehen aus einer Platte mit Balken oder Stegen, die fest miteinander verbunden sind. Im Querschnitt sind sie T-förmig.


3.15. Uferstraßenbrücke (ehemals Steinerne Brücke)

Wahrscheinlich ist die Mühlgrabenbrücke (ehemals Steinerne Brücke) 1903 im Zusammenhang mit dem Bau des Dieselkraftwerkes (DKW) zur Bewältigung von Aggregat-Schwertransporten entstanden. Im Bereich der Gehwege gibt es große Kabelkanäle.

Bild 17: Uferstraßenbrücke (ehemals Steinerne Brücke) Foto: Autor M. K.-H. Heuer
Bild 18: Uferstraße Foto: Autor M. K.-H. Heuer
Bild 19: Steinerne Brücke (heute Uferstraßenbrücke) mit dem Elektrizitätswerk um 1903. Vor 1903 waren die Geländer noch anders gestaltet und es standen an der Brücke Kandelaber[7].

[7] Kandelaber (von lat. candela „Kerze“) sind Ständer für Leuchten, die sich über einem Sockel und einer zentralen Säule in mehrere Arme verzweigen und so die Aufnahme mehrerer Leuchten ermöglichen.


3.16. Schleuse an der Wilhelmsmühle

Der Gitterroststeg über der Schleuse ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt und darf nur von Betriebsangehörigen und Bauarbeitern betreten werden.

Bild 20: Schleuse an der Wilhelmsmühle in Cottbus Foto: Autor M. K.-H. Heuer

4. Brücken und Stege der Hauptspree

4.1. Madlower Wehr

Diese Wehranlage ist die erste Brücke der Hauptspree in Flussrichtung. Über den Wehrgang ist eine Insel zwischen Hauptspree und Madlower Mühlgraben zu erreichen. Autos dürfen die Anlage nicht befahren.

Bild 24: Madlower Wehr Foto: Egbert Herbst
Bild 25: die Brücke Madlower Wehr, im Hintergrund die Bundesautobahn (BAB) 15 Foto: Egbert Herbst

4.2. Autobahnbrücke der Bundesautobahn (BAB) 15

Die Brücke überquert unmittelbar hinter dem Madlower Wehr die Hauptspree. Diese Autobahnbücke stellt eine Verbindung zwischen dem Spreewald-Autobahndreieck und dem polnischen Breslau her.

Bild 7: Autobahnbrücke der Bundesautobahn (BAB) 15 Foto: Egbert Herbst

4.3. Kiekebuscher Wehr

Das Wehr ist nur Fußgängern und Radfahrern zur Überquerung der Spree freigegeben. Aus östlicher Richtung kommend, sind über das Wehr das Naherholungsgebiet „Madlower Schluchten“ mit dem Badesee oder auch an der Markgrafenmühle entlang die Stadt Cottbus zu erreichen.

Die Spreebrücke Kiekebuscher Wehr (Eisenbahnfestung) wurde im Jahr 1867 eröffnet. Sie fungiert als Verbindung zwischen den Stadtteilen Sachsendorf und Kiekebusch. Als Besonderheit gelten die jeweils nördlich und südlich beider Ufer gelegenen, erdgedeckten, gemauerten Blockhäuser, die zur militärischen Sicherung der Bahnstrecke erbaut wurden. In den Strompfeilern befanden sich Sprengkammern. Ein Brückenumbau fand 1954 statt und noch einmal gänzlich neu gebaut wurde sie im Jahr 2002 durch die Firma Ferramac.

Bild 27: Kiekebuscher Wehr Foto: Egbert Herbst
Bild 28: Überreste der Festungsanlagen am Kiekebuscher Wehr Foto: Egbert Herbst
Bild 29: Überreste der Festungsanlagen am Kiekebuscher Wehr Foto: Egbert Herbst

4.4. Brücke der Madlower Schulstraße

Diese Brücke dient der Verbindung zwischen den Stadtteilen Madlow und Kiekebusch über die Hauptspree. Zu nutzen ist sie nur für Fußgänger und Radfahrer. Eine Hälfte der Brücke überquert die Hauptspree und die andere den Mühlgraben. Zwischen beiden liegt eine kleine Insel.

Bild 30: Brücke der Madlower Schulstraße Foto: Egbert Herbst

4.5. Eisenbahnbrücke der Strecke Berlin – Görlitz

In den Jahren 1864 – 1866 ist diese Brücke erbaut worden. Die Inbetriebnahme erfolgte am 01.01.1867, wobei sie vom Eichenpark (der damalige Oberbürgermeister Paul Werner benannte ihn „Kaiser-Wilhelm-Auguste-Viktoria-Hain“) in südlicher Richtung die Spree überquert.
Größere Mengen von Kies und Sand aus den eiszeitlichen Ablagerungen wurden am Westufer der Spree 350.000 m³ Erdgut für den Bau des Cottbuser Stadtringes entnommen. Durch diese ungeregelte Bodenentnahme entstanden künstliche Vertiefungen, woraus sich für dieses Gelände die Bezeichnung „Madlower Schluchten“ erklärt.

Bild 31: Eisenbahnbrücke Berlin – Görlitz Foto: Egbert Herbst

4.6. Brücke der Straße „Kiekebuscher Weg“

Diese Brücke stellt eine Verbindung zwischen den Cottbuser Stadtteilen Sachsendorf, Madlow und Kiekebusch und weiter führend nach Kahren her. Ihr Baujahr wird auf 1920 bis 1930 geschätzt. Der Brückenneubau wurde im Jahr 2002 durch die Fa. Ferramac fertig gestellt. Sie ist für den allgemeinen Verkehr nutzbar und überquert die Hauptspree.

Bild 32: Brücke der Straße „Kiekebuscher Weg“ Foto: Egbert Herbst

4.7. Herman-Löns-Brücke

Diese Brücke befindet sich in der Nähe des Tierparks und der Markgrafenmühle und entstand 1994/1995 in Verbindung mit der Bundesgartenschau. Seit dem Hochwasser im Juni 2013 ist diese Brücke gesperrt. Als Ergebnis der gesetzlich vorgeschriebenen Bauwerksprüfung nach DIN 1076 wurden bereits 2011 an diesem Bauwerk zahlreiche Schäden festgestellt. Die Holzkonstruktion hat mit den Jahren sehr gelitten und ist baufällig geworden. Die Bohlenbeläge sowie auch die Bauelemente sind durchgefault, verwittert und weisen einen Pilzbefall auf. Nach neuesten Informationen der Stadt soll diese Brücke abgerissen werden. Für einen Wiederaufbau reicht das Geld momentan nicht, denn für eine Instandsetzung sind sowohl eine Planung als auch eine Ausschreibung erforderlich. Als Umleitung stehen die Spreebrücken Stadtring im Norden und das Kiekebuscher Wehr im Süden zur Verfügung.

Bild 33: Hermann-Löns-Brücke Foto: Egbert Herbst

4.8. Stadringbrücke am Energie-Stadion

Der Stadtring wurde in den Jahren 1968-1978 gebaut und dabei entstanden fünf neue Brücken. Die Stadtringbrücke (ein Stahlbetonbau) ist die längste Brücke der Stadt mit 230 m Gesamtstützweite, sie ist aber auch ein sensibles Bauwerk, da sie gekrümmt verläuft. Sie zählt neben der Sandower Brücke und der Franz-Mehring-Brücke zu einer der Hauptverkehrsbrücken in Cottbus und ist ein Teil der Bundesstraße 168 von Cottbus nach Görlitz. Zwischen Eliaspark und Spreeauenpark überbrückt sie die Hauptspree.

Bild 34: Stadtringbrücke Foto: Egbert Herbst
Bild 35: Graffiti unter der Stadtringbrücke Foto: Egbert Herbst

4.9. Brücke am Strombad (Ernergie-Stadion)

Die Brücke führt über die Hauptspree direkt zum Eingang des Energie-Stadions. 1952 wurden das Stadion und auch das Strombad gebaut. Das Strombad war früher eine Badeanstalt. Die Brücke zum Stadion wurde in den Jahren 2003/2004 restauriert.

Bild 36: Brücke zum Energie-Stadion (am Strombad) Foto: Egbert Herbst

4.10. Eisenbahnbrücke der Strecken Cottbus – Frankfurt (Oder), Cottbus – Forst, ehemals Cottbus – Merzdorf

Eine Bahnstrecke verbindet die kreisfreie Stadt Cottbus mit der deutsch-polnischen Grenzstadt Guben an der Lausitzer Neiße und führt weiter nach Frankfurt (Oder). Eine weitere Bahnstrecke führt von Cottbus nach Forst/Niederlausitz und eine stillgelegte Strecke von Cottbus nach Merzdorf. Diese drei Bahnstrecken führen über eine Eisenbahnbrücke, die die Spree überquert.

Bild 37: Eisenbahnbrücke der Strecke Cottbus – Guben Foto: Egbert Herbst

4.11. Ludwig-Leichardt-Brücke („Planetariumssteg“)

Die verlängerte Inselstraße im Osten und die Ludwig-Leichhardt-Allee in Sandow werden durch eine Fuß- und Radwegbrücke, die über die Hauptspree verläuft, verbunden. Sie erhielt den Namen des Geographen und Australienforschers Ludwig Leichhardt (1813 – 1848). Wegen Baufälligkeit wurde die Brücke 2004 gesperrt und 2005 mithilfe von Fördermitteln abgerissen. 2011 baute man die Betonbrücke erneut auf und nun erstrahlt sie seit 2013 in neuem Glanz. Konstruiert wurde sie als Rahmenbrücke[8].

Bild 39: Ludwig-Leichhardt-Brücke (auch Planetariumssteg) Foto: Egbert Herbst
Bild 38: an der Ludwig-Leichhardt-Brücke Foto: Egbert Herbst

[8] Bei Rahmenbrücken ist der Überbau mit den Unterbauten (Widerlagerwände oder Stützen) steif verbunden.


4.12. Kleines Spreewehr

Das Kleine Spreewehr ist eine Wehranlage und erstmalig 1875 auf einer Zeichnung zu sehen. 1850 war diese Anlage noch aus Holz. Durch Hochwasser stark beschädigt, wurde das Kleine Spreewehr 1927 durch einen Betonbau ersetzt. 1935 entstand mit dem Neubau des Wehres auch ein neuer Steg. Im 2. Weltkrieg ist die Brücke zerstört worden. Nach dem Krieg wurde das Wehr wieder aufgebaut und es entstand der heutige Steg.

Bild 40: das Kleine Spreewehr Foto: Egbert Herbst
Bild 41: das kleine Spreewehr Foto: Egbert Herbst

4.13. Franz-Mehring-Brücke (Pückler-Brücke)

Diese Plattenbalkenbrücke[9] entstand in den Jahren 1926-1927 in Verbindung mit dem Bau des Dieselkraftwerkes und schafft eine Wegeverbindung zwischen Sandow und Stadtzentrum. Sie überquert die Hauptspree im Goethepark. Im 2. Weltkrieg ist die Brücke gesprengt worden und erst 1954 entstand stattdessen eine Gewölbebrücke, da für diese Bauart geringere Mengen an Betonstahl benötigt wurden. Am 17.12.1954 wurde erstmalig der Verkehr über diese Brücke aufgenommen, sie ist heute eine der Hauptverkehrsbrücken in der Stadt.

Bild 42: Franz-Mehring-Brücke über die Hauptspree Foto: Egbert Herbst

[9] Plattenbalkenbrücken bestehen aus einer Platte mit Balken oder Stegen, die fest miteinander verbunden sind. Im Querschnitt sind sie T-förmig.


4.14. Blechensteg

Der Blechensteg verbindet die denkmalgeschützten Parkbereiche Goethepark und Blechenpark, die durch die Spree getrennt sind. Er ist 38,50 m lang und nur für Fußgänger und Radfahrer geeignet. Da die Breite 4,00 m beträgt, müsste er laut Deutschem Institut für Normung eigentlich Blechenbrücke und nicht Blechensteg heißen. Diese elegante Bogenbrücke passt sehr gut in die Parklandschaft. Sie besticht durch ihre Linienführung und Schlankheit und wirkt einfach leicht. Ein Lichtband im Geländer unterstreicht nachts die Form des Steges.
Erbaut wurde der Steg 1954 und der Entwurf stammt von dem Cottbuser Landschaftsmaler Carl Eduard Ferdinand Blechen (* 1798; † 1840). Im Mai 2005 wurde der Steg abgerissen und im August 2006 durch einen Ersatzneubau ausgetauscht. Die Baukosten betrugen 0,67 Mio. €. An dem Geländer der Brücke können Paare ihre Zuneigung zueinander durch sogenannte „Liebesschlösser“[10] bekunden.

Bild 43: der Blechensteg Foto: Autor M. K.-H. Heuer
Bild 45: Blechensteg Foto: Egbert Herbst
Bild 44: Liebesschloss an der Brücke Foto: Egbert Herbst

[10] Liebesschlösser sind Vorhängeschlösser, die nach einem Brauch von Verliebten an Brücken angebracht werden, um symbolisch ihre ewige Liebe zu besiegeln.


4.15. Sandower Brücke

Sie ist eine der ersten Hauptverkehrsbrücken, die über die Hauptspree verläuft. Als das älteste Bauwerk seiner Art in Cottbus und mit fast 20 m ist sie auch die breiteste Brücke der Stadt. Bis zum Jahr 1793 war sie noch hölzern. Die hölzernen Pfeiler mussten wegen des Spreewassers immer wieder erneuert werden, so wurden 1682, 1747 und 1759 Reparaturen durchgeführt. 1852 wurden die hölzernen Pfeiler dann endlich durch Steinpfeiler ersetzt. Am 22. Dezember 1903 überquerte die Straßenbahn „Rote Linie“ zum ersten Mal die Sandower Brücke bis hin zur Sandower Apotheke. In Rekordzeit vom September 1931 bis Mai 1932 wurde diese Brücke neu gebaut. Nachdem der Krieg seine Spuren hinterlassen hatte, erfolgte am 15. Oktober 1957 die Übergabe der neuen Spreebrücke, wobei die Pfeilerverkleidung diesmal aus Meißner Granit hergestellt war. Erbaut wurde sie von der Fa. Beuchelt & Co.
Nahe der Sandower Brücke befindet sich eine Kahnanlegestelle, von wo aus schon seit 1856 Kahnfahrten durchgeführt werden. Im Mai 2016 kam es an der Sandower Brücke zu einem bedauerlichen Zwischenfall. Ein Teilstück der Straße war eingebrochen. Ursache ist nach ersten Erkenntnissen der Lausitzer Wassergesellschaft ein Hohlraum in einem alten Abwasserkanal. Bis zur endgültigen Reparatur waren der Straßenbahnverkehr sowie auch der Autoverkehr beträchtlich eingeschränkt.

Bild 46: die Sandower Brücke Foto: Egbert Herbst

4.16. Käthe-Kollwitz-Brücke (ehemals Jägerbrücke)

Sie schafft in Sandow eine Verbindung für Fußgänger und Radfahrer über die Hauptspree zwischen der Puschkin-Promenade und der Fährgasse im Puschkin-Park. 1960 musste diese Brücke wegen ihrer schlechten Bausubstanz abgerissen werden, jedoch entstand sie im Mai 1994 neu, sogar mit rutschfesten Eichenholzbohlen belegt.

Bild 47: Käthe-Kollwitz-Brücke in Sandow Foto: Egbert Herbst

4.17. Sanzeberg-Brücke

Diese Brücke wurde zum Schutz eines unterirdischen Abwasserkanals 1926 errichtet. Diese Kanalisation führt unter der Spree hindurch. Die Brücke ist vorgesehen für Radfahrer und Fußgänger. Zum Ende des 2. Weltkrieges sind große Teile der Brücke zerstört worden. In den Jahren 1964/65 erfolgte ein Wiederaufbau einer Plattenbalkenbrücke[11] mit den alten Widerlagern und Pfeilern, finanziert durch den Unternehmer Schupp. Diese Brücke stellt eine Wegeverbindung von Cottbus/Sandow zum Nordring und nach Schmellwitz her. Aufgrund irreparabler Schäden an der Konstruktion während des Hochwassers 2013 muss sie nun ersetzt werden. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) bewilligte im Rahmen eines Förderprogramms im Jahr 2013 1,2 Millionen € für den Neubau der Sanzeberg-Brücke in Cottbus/Sandow. Das Bauunternehmen Strabag mit seiner Cottbuser Niederlassung ist mit dem Bau beauftragt worden. Bis dahin kann die vorhandene Brücke weiterhin genutzt werden, allerdings seit der Beschädigung nur noch von Fußgängern und Radfahrern. Die neue Sanzebergbrücke in Sandow entsteht westlich des vorhandenen Bauwerks.

Bild 48: die Sanzebergbrücke Foto: Egbert Herbst

[11] Plattenbalkenbrücken sind und bleiben die wirtschaftlichste Brücken.


4.18. Nordring-Brücke

Die Nordring-Brücke wurde 1983 gebaut. Auch sie führt über die Hauptspree. Sie ist für den Fußgänger- und Fahrzeugverkehr freigegeben. Jede Richtungsfahrbahn hat einen Fußgängerweg. Links- und rechtsseitig der Spree ist die Unterquerung für Fußgänger und Radfahrer möglich. Die Nordring-Brücke stellt eine Anbindung über die Spree nach Peitz und in der anderen Richtung über den Kreisverkehr nach Burg oder stadtauswärts in Richtung Kolkwitz dar.

Bild 49: die Nordring-Brücke Foto: Egbert Herbst

4.19. Großes Spreewehr

Das Große Spreewehr verläuft über die Hauptspree. 1831 wurde mit dem Bau begonnen und gleichzeitig ist der Hammergraben als Abfluss für das überschüssige Wasser geschaffen worden. Dort befindet sich auch das beliebte Café & Restaurant „Spreewehrmühle“.

Bild 50: Große Spreewehr Foto: Egbert Herbst
Bild 51: Spreewehrmühle Foto: Egbert Herbst

4.20. Holzsteg am Großen Spreewehr

Über diesen namenlosen Holzsteg ist für Radfahrer und Fußgänger die Spreewehrmühle zu erreichen.

Bild 52: Holzsteg am Großen Spreewehr (ohne Namen) Foto: Egbert Herbst

4.21. Grüne Brücke (Spreeaue Cottbus-Nord)

Bild 53: Grüne Brücke, Spreeaue Cottbus-Nord Foto: Autor M. K.-H. Heuer

4.22. Spreebrücke der Lakomaer Chaussee

Die Stahlbetonbrücke, Baujahr 1995, verbindet Lakoma und den Cottbuser Ortsteil Saspow. Sie gilt als erste Cottbuser Brücke, die aus Stahlbetonfertigteilen erbaut wurde und besteht aus fünf Fertigteilen. Ihr Vorgänger war eine hölzerne Brücke. Biegt man hinter der Spreebrücke, noch vor dem Ortseingangsschild von Cottbus, nach links in den asphaltierten Fuß-und Radweg ein und folgt dem Verlauf der Spree, geht es direkt in das Zentrum von Cottbus. Über die Spreebrücke der Lakomaer Chaussee wird neben dem alltäglichen Straßenverkehr der gesamte Cottbuser Mülltransport abgewickelt.

Bild 55: Spreebrücke der Lakomaer Chaussee Foto: Autor M. K.-H. Heuer
Bild 54: Grüne Brücke, Spreeaue Cottbus-Nord, im Hintergrund eine Fischtreppe[12] Foto: Autor M. K.-H. Heuer


[12] Eine Fischtreppe oder Fischpass (auch Fischwanderhilfe, amtlich auch Fischweg genannt) ist eine wasserbauliche Einrichtung an Fließgewässern, um Fischen im Rahmen der Fischwanderung die Möglichkeit zu geben, Stauwehre, Wasserkraftanlagen und gegebenenfalls auch Wasserfälle zu überwinden.


4.23. Spreebrücke Skadower Wiesenweg

Diese Brücke, Baujahr 1973, hat Vorschäden. Ihre sichere Nutzung ist nicht mehr gegeben. Das bedeutet, dass das Bauwerk vom öffentlichen Straßenverkehr weder befahren noch betreten werden darf, weil Einsturzgefahr besteht.
Die Brücke wurde wegen des Zustandes bereits 1999 für einen hochwassergesicherten Ersatzneubau 2003/2004 angemeldet. Diese erforderliche Baumaßnahme konnte aus finanziellen Gründen der Stadt Cottbus bis heute nicht umgesetzt werden, die Kosten würden sich auf 1,3 Millionen € belaufen.

Bild 56: Spreebrücke Skadower Wiesenweg Foto: Egbert Herbst

4.24. Spreebrücke Döbbricker Dorfstraße

Diese Stahlbetonbrücke verbindet Döbbrick Süd und Döbbrick Ost. Wie zu sehen ist, eignet sich diese Brücke gut für Clochards[13].

Bild 57: Spreebrücke Döbbricker Dorfstraße Foto: Autor M. K.-H. Heuer

[13] Clochard ist eine aus dem Französischen stammende Bezeichnung für Wohnsitzlose


5. Verkehrsentwicklungsplan Cottbus 2020

Maßnahmeplan – Brückenerhaltungsprogramm (Brückenerhaltung, Brückenneubau, Brückenersatzneubau)

Durch umfangreiche Analysen sowie Verkehrserhebungen wurde ein Grundsatzdokument zur Entwicklung des Verkehrs bis zum Jahre 2020 erarbeitet. Die schrittweise Umsetzung des Integrierten Verkehrsentwicklungsplanes hat als Hauptziel den Erhalt und die weitere Verbesserung der Lebensqualität:

  1. Reduktion der Schadstoffemissionen/Luftreinhaltung
  2. Reduktion der Lärmbelastung/Lärmminderung
  3. Erhöhung der Verkehrssicherheit
  4. Verkehr muss umweltschonender werden
  5. Verkehr muss sozialverträglich und sicherer werden
  6. barrierefreie Gestaltungen
  7. mehr Qualität für Fußgänger, Radfahrer und mobilitätseingeschränkte Personen

Es sollen Schwerpunkte gesetzt werden, die kurz-und mittelfristig sowie längerfristig Maßnahmen realisieren sollen.
Der integrierte Verkehrsentwicklungsplan Cottbus 2020 wurde in der Sitzung am 30.11.2011 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Für Sanierungsarbeiten von Brücken und Stegen der kreisfreien Cottbuser Stadt sind folgende Summen veranschlagt worden:

Markgrafenmühle West/Fabrikgraben 350.000 €; Ostrower Steg / Mühlgraben 120.000 €; Sanzebergbrücke/Spree 160.000 €; Brücke über die Spree, Skadow 570.000 €; Jubiläumsbrücke – Eichenpark, über denMühlgraben 80.000 €; Ludwig-Leichhardt-Brücke 800.000 €; Mühlgrabensteg 230.000 €; Brücke Spreebogen Sandow 900.000 €; Kutzeburger Mühle / Mühlgraben 242.000 €.

6. Quellennachweis Bilder

Bild 19 – Die Veröffentlichung erfolgt mit höflicher Genehmigung des dkw. Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Uferstraße, Am Amtsteich 15, 03046 Cottbus

Alle Bilder von Herrn Egbert Herbst wurden mit höflicher Genehmigung veröffentlicht.

7. Quellennachweis Texte

Teilweise Auszüge aus „Integrierter Verkehrsentwicklungsplan Cottbus 2020“.

8. Anmerkungen

Gewidmet in Gedenken an Herrn Egbert Herbst.

Dieser Artikel erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Die Nebenarme wie der Priorgraben oder der Hammergraben, deren Brücken und Übergängen, wurden aus redaktionellen Gründen nicht berücksichtigt.

Radaktionsschluss: 28.10.2019