Inhaltsverzeichnis |
1. Idee zum Bau des Planetariums |
2. Gespräche und Verträge mit Carl Zeiss |
3. Erste Baumaßnahmen |
4. Eröffnung 1974, Mitarbeiter |
5. Programmauswahl 1989 |
6. Projektoren und Technik |
7. Wendezeit ab 1989 |
8. Umbau |
9. Neue Programme, Zukunftspläne |
Einleitung
Mit dem Schuljahr 1959 wurde in der damaligen DDR der Astronomie-Unterricht in den 10. Klassen ein Pflichtfach. Den Schülern sollte die notwendige Allgemeinbildung über die Sterne und die Himmelskörper vermittelt werden. Grund dafür war vielleicht auch die beginnende Entwicklung in der Raumfahrt, die zwei Jahre zuvor mit dem Flug des Sputniks begann.
In den Anfangszeiten des Astronomie-Unterrichts war der Lehrplan aber noch recht karg. Es wurden Grundkenntnisse vermittelt und die Schüler waren dazu angehalten, den Sternenhimmel selbst in der Nacht zu beobachten. Das änderte sich aber Ende der sechziger Jahre. Viele Schulen erhielten eine Schulsternwarte. Bis zum Ende der DDR waren es 150 Beobachtungsstätten. Die Schüler konnten nun mit Fernrohren den Himmel beobachten. Jede Schule, in der das Fach Astronomie unterrichtet wurde, hatte zumindest ein Schulfernrohr.
In Cottbus wurde nur eine Schulsternwarte gebaut. Sie wird heute nicht mehr für den Unterricht genutzt. Nur der Hausmeister der Schule hat noch die Schlüsselgewalt über die Warte. Schon 1966 bei den Vorbereitungen für den Kauf der Sternwartenausrüstung, die für die 10. POS Polytechnische Oberschule, heute Fröbel Kindergarten Süd in der Gartenstraße in der Spremberger Vorstadt bestimmt war, entstanden erste Pläne für den Bau eines Planetariums. Ein Planetarium hat den Vorteil, dass man die Sterne mittels eines Bildwerfers an eine Kuppel projiziert und den zeitlichen Verlauf im Zeitraffer darstellen kann. Das sollte den Schülern im Astronomie Unterricht vermittelt werden und war deshalb auch der Hauptgrund für den Bau des Planetariums. Alle Schulen von Cottbus und Umgebung hätten dann die Möglichkeit den Unterricht durch die realistische Nachstellung und den Verlauf der Sterne und Planeten im Planetarium interessanter zu gestalten. |
Der damalige Schuldirektor Gerhard Zilz und der Schulrat Dieter Barsig hatten zuvor durchgesetzt, dass die 1969 eröffnete Schule auf dem Dach eine Sternwarte erhält. Eine Legende besagt, dass 1967 die im Bau befindliche Schule durch den Bürgermeister der Stadt, Heinz Kluge mit weiteren Vertretern der regionalen Verwaltung besucht wurde. Daraufhin lud der Mathematik- und Naturkundelehrer Alfred Müßiggang den Vorsitzenden der Stadtplankommission, Heinz Petzold und drei weitere Stadtverordnete zu einem Beobachtungsabend in die Schulsternwarte ein. Ihm gelang es, die Vertreter der Stadt derart für die Sterne zu begeistern, dass die Idee für ein Planetarium geboren wurde. Es müssen viele anregende Gespräche geführt worden sein. Ob „Zauberwasser“ dabei eine Rolle spielte, ist leider nicht überliefert. Leider ist diese Geschichte erfunden, denn Absprachen und Verträge zwischen Cottbus und Carl Zeiss Jena besagen etwas Anderes. Wie mir Herr Müßiggang versicherte, kann er sich an solch ein Treffen auch nicht erinnern. |
Gespräche und Verträge mit Carl Zeiss
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Zur Frühjahrsmesse im März 1968 stellte der VEB Carl Zeiss Jena das neue „Spacemaster – Raumflugplanetarium“ vor. Der Projektor war durch eine vierte Achse in der Bewegungskombination deutlich verbessert worden. Der Weltraum konnte jetzt von der Erde aus nicht nur beobachtet werden, man konnte auch ins Weltall hineinfliegen. Der Spacemaster-Projektor wurde auf der Messe in Leipzig mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Das Serienmodell wurde weltweit über 100 mal verkauft. |
Der damalige Vorsitzende der Stadtplanungskommission Cottbus, Heinz Petzold, nahm an der Vorstellung des Gerätes teil. Er kam mit den Vertretern vom VEB Carl Zeiss Jena ins Gespräch. Die waren von der Idee, solch ein Planetarium in der DDR zu errichten, sehr angetan. Es könnte als Prestigeobjekt dienen. |
Das Ergebnis war ein unverbindliches Angebot über die Lieferung eines Raumflugplanetariums mit Automatik und Zusatzgeräten im Wert von 575.000 Mark der DDR. Als Liefertermin wurde bei dem Angebot des Herstellers das erste Halbjahr 1970 vorgemerkt. |
Am 13. Mai 1968 stellte der Stadtschulrat, Herr Bielagk, einen Antrag bei der Stadtplankommission zur Bewilligung von Geldern für den Bau der Schulsternwarte und des Planetariums. |
Im Februar 1969 wurde dann der Vertrag zwischen dem VEB Carl Zeiss Jena und dem 1.Stellvertreter des Schulrates, Werner Bielagk zur Entwicklung eines Planetariums unterzeichnet.
Die Techniker vom VEB Carl Zeiss sollten in Anlehnung einer 23 Meter Großraumkuppel eine 12,5 Meter Kuppel für das Planetarium Cottbus entwickeln.
Im August 1970 sicherte der Rat der Stadt Cottbus, durch den Oberbürgermeister Heinz Kluge, die Abnahme des Planetariums von der Firma Carl Zeiss Jena zu.
Im November 1970 bekam der Cottbuser Stadtschulrat, Herr Dieter Barsig, ein Angebot als Diskussionsgrundlage von Carl Zeiss zugeschickt. Technische Veränderungen wären möglich gewesen. Auch die Kosten wurden aufgelistet.
- Raumflugplanetarium 565000,00 Mark der DDR
- Innenkuppel 12,5m 39600,00 Mark der DDR
- Netzwerk für Außenkuppel 15m 13100,00 Mark der DDR
Eine Auflistung des Lieferumfangs wurde von Carl Zeiss auf zwei Seiten exakt ausgewiesen:
Inzwischen hatte die polnische Stadt Olsztyn ein Planetarium von Carl Zeiss gekauft. Der Export hatte in der DDR Vorrang, und so kam es, dass Carl Zeiss Jena in Lieferschwierigkeiten kam. Der Zeitplan zur Lieferung im ersten Halbjahr 1970 konnte nicht eingehalten werden. Nach geändertem Vertragsabschluss wurde nun der Liefertermin letztendlich zum ersten Halbjahr 1973 festgelegt.
Erste Baumaßnahmen
Die Stadt Cottbus hatte aber noch keinen Standort für das Planetarium. Bei der Wahl des Standortes entschied man sich für den Vorschlag des stellvertretenden Stadtarchitekten Wolfgang Brenzel, der den aufblühenden Stadtteil Sandow, in der Heinrich-Mosler Straße (heute Lindenplatz) bevorzugte. In diesem Stadtteil entstanden viele Neubauten und die Einwohnerzahl stieg stetig an. Kulturell mussten die Bewohner natürlich auch versorgt werden, da bot sich dieser Standort in der Nähe der Spree an. Der Stadtbaubetrieb wurde 1970 mit den Rohbauarbeiten beauftragt. Die Stadtbaudirektion plante daraufhin im März 1971 das Vorhaben „Planetarium“. |
Es wurden der Bauumfang und die Baukosten festgelegt:
Im Jahr 1971 kam es aber zu ernsten Finanzproblemen für die Stadt Cottbus im Zusammenhang mit dem Bau des Planetariums. Der Bau hatte noch nicht begonnen und das Geld für die Bezahlung des Projektors an Carl Zeiss Jena stand noch immer nicht ausreichend zur Verfügung. Durch besonders gute kommunalwirtschaftliche Beziehungen der Stadt mit den Betrieben, die für den Wohnungsbau zuständig waren, konnten finanzielle Mittel abgezweigt werden. Auch Lottogelder wurden für die Bezahlung durch den Rat des Bezirkes freigegeben. Man einigte sich darauf, den Projektor bei Carl Zeiss Jena einzulagern und ihn dann im ersten Halbjahr 1973 auszuliefern. Die Bezahlung wurde zurückgestellt und sollte erst bei der Auslieferung erfolgen. Im März 1972 schlossen die beiden Vertragspartner einen Lagervertrag ab. Bürokratisch wurden die Bedingungen des Vertrages aufgeschlüsselt:
Zum Liefertermin 1973 befand sich das Gebäude des Planetariums noch immer im Bau. So kam es kurzfristig zur Einlagerung der Technik in der heutigen Paul-Werner-Oberschule in der Bahnhofstraße. Im Mai 1972 begannen nun endlich die Bauarbeiten auf dem Areal des einstigen Hospitalteichs.
Wie mir der Stadtteilmanager von Sandow, Herr Dr. Ralf Fischer berichtete, befand sich der Teich in einem Terrain, in dem vor dem zweiten Weltkrieg Jahrmärkte und Gartenausstellungen stattfanden. Nach dem Krieg, bis zum Ende der 50er Jahre, wurde er mit Schutt und Geröll verfüllt. Es waren inzwischen ausreichend finanzielle Mittel vorhanden. Doch es fehlten Baukapazitäten und das Material. Das Wohnungsbaukombinat lehnte den Bau mangels spezieller Erfahrung ab. So begannen Lehrlinge des Stadtbaubetriebes mit der Arbeit. Die Brückenbaufirma Schupp fertigte den Ringanker. Studenten der Fachschule für Bauwesen mauerten den Innen- und Außenring des Kuppelbaus. |
Eine Besonderheit gab es zu beachten. Wegen des Grundwassers der nahegelegenen Spree war es nicht möglich, das Planetarium zu unterkellern. So wurde das Planetarium auf einem „Podest“ erbaut. Das Podest diente dann als Keller. Viele freiwillige Helfer waren am Bau beteiligt. Schüler verschiedener POS (Polytechnische Oberschule) und EOS (Erweiterte Oberschule) halfen bei der Vorbereitung zur Montage der Innen- und Außenkuppel. Die Außenkuppel wurde unter Leitung von Wolfgang Brenzel und dem späteren Leiter des Planetariums, Günter Golka, sowie durch Soldaten der NVA (Nationale Volksarmee der DDR) geflochten.
An der Montage der Innenkuppel (Projektionskuppel) waren viele Lehrer beteiligt. Der Bau des Planetariums war in der städtischen Entwicklung von Cottbus sehr bedeutend und wichtig, denn viele andere Städte, wie Senftenberg und Hoyerswerda, besaßen bereits eine Sternwarte und ein Planetarium.
Es wurde mit viel Eigeninitiative gebaut. Viele Firmen konnten nur durch geheime Zusagen und Versprechen unter dem Motto, „Hilfst Du mir – so helfe ich Dir“ für den Bau gewonnen werden. Letztendlich waren 16 Betriebe beim Bau eingebunden. Für die Bedachung der Kuppel war eine Firma aus Rostock angereist. Sie hatte die nötigen Erfahrungen im Kuppelbau. Die Kuppel für das Planetarium Cottbus wurde durch Techniker vom VEB Carl Zeiss Jena in Anlehnung an eine 23 Meter Großraumkuppel entwickelt.
Unverständlich ist jedoch, dass die Bevölkerung über den Bau des Planetariums nicht in Kenntnis gesetzt wurde. Wie mir der jetzige Leiter des Planetariums Herr Thiele erzählte, entstanden wilde Spekulationen über den Bau. Das Aussehen der Kuppel sorgte für die verschiedensten Gerüchte. So war vermutet worden, dass dies eine öffentliche Bedürfnisanstalt werden könnte oder dass ein ausgegliedertes Affengehege des Tierparks entsteht.
Auf den nachfolgenden Fotos sind verschiedene Bauphasen des Planetariums und die Enstehung des 12,5 Meter Kuppelbaus bis zur Eröffnung zu sehen:
Zum Ende der Bauzeit nahm das Gebäude deutliche Formen an. Die Außenkuppel des Planetariums wurde mit einer Aluminiumhaut versehen. Wie mir Herr Thiele in Gesprächen berichtete, befand sich nach der Fertigstellung des Planetariums ein riesiger Schuttberg vor dem Objekt. Der Schutt konnte mühelos beseitigt werden. Aber weil dort auch ein Betonsilo stand, konnte nicht vermieden werden, dass im Laufe der Bauzeit viel Beton verkleckerte und aushärtete. Diese Reste zu entfernen wäre mühevoll und zeitaufwendig gewesen.
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Bevor die untere Terrasse verlegt wurde, entschloss man sich kurzerhand die Betonreste unter einer Blumenrabatte zu verbergen.
Eröffnung 1974
Am 26. April 1974 war es dann soweit. Das erste Raumflugplanetarium der DDR, in dieser Größe, wurde in Cottbus eröffnet. In seiner Art war es das Zweite in Europa, in Polen war das erste Planetarium dieser Art erbaut worden. Stolz war man auch, dass es das siebte Planetarium der Welt war. Die Gesamtkosten betrugen zwei Millionen Mark der DDR.
⇒ Zum Stadtplan bei google maps – Das Raumflugplanetarium
Auf Vorschlag des Rates der Stadt Cottbus wurde das 1. Raumflugplanetarium der DDR nach dem Ersten Fliegerkosmonauten der UdSSR, Juri Gagarin benannt.
Erster Leiter und Techniker im Planetarium war Studienrat Günter Golka. Er war damals 43 Jahre alt und hatte Physik, Mathematik und Astronomie studiert. Bis zur Ernennung zum Direktor des Planetariums war er als Lehrer in der EOS in der Puschkin Promenade, dem heutigen Konservatorium tätig. Er hatte das Amt des Planetarium- Leiters bis zur Wende inne.
Herr Golka erinnert sich noch heute an die Anfangszeit im Planetarium. Zum ersten Team gehörte noch Herr Müßiggang als stellvertretender Leiter. Der damals 46 jährige Lehrer unterrichtete in der sorbischen EOS unter anderem im Fach Astronomie. Weil er auch als Fachberater für Astronomie tätig war, wurde Herr Müßiggang zum Planetarium berufen. Weiterhin gehörte der Ingenieur Herr Helmut Lehnigk dazu. Herr Lehnigk studierte an der TU Dresden Elektrotechnik und Elektronik und hatte die besten Voraussetzungen als Techniker im Planetarium. Die Sekretärin Frau Kerscht und die Reinigungskraft Frau Langner gehörten ebenfalls zum Team.
Ende der 70er Jahre kam noch der Mathematik- und Astronomielehrer, Herr Herbert Prax, dazu. Er war zuvor in der EOS (Erweiterte Oberschule) in der Puschkin Promenade tätig.
Auch an seine Zeit als Lehrer an der EOS erinnerte sich Herr Golka zurück. Er war mit seinen Schülern mehrmals in der Schulsternwarte in der Gartenstraße zu Besuch.
Bereits ein Vierteljahr später wurde das Planetarium für drei Monate wieder geschlossen. Grund dafür war die neue Bestuhlung des Vorführraumes durch das Möbelkombinat Hellerau. Nach dem Einbau der neuen Theaterklappstühle fanden 140 Personen im Vorführraum Platz. Die Anordnung der Stühle war kreisförmig. Die neuen Klappstühle taten ihren Dienst bis zum Umbau 2013 und wurden dann für fünf Euro pro Stück verkauft. Das Cottbuser Planetarium unterhielt auch Beziehungen zum polnischen Planetarium in Olsztyn. Im November 1974 weilten die Mitarbeiter des polnischen Planetariums für vier Tage zu einem Arbeitsbesuch in Cottbus. |
Wie mir Herr Müßiggang berichtete, wurden Programme zur Vorführung ausgetauscht. Er bedauerte auch, dass diesen Beziehungen durch den Umbruch in Polen 1980 von „höherer Stelle“ ein Ende gesetzt wurde.
Auch eine Delegation aus Bulgarien konnte 1975 zu einem Erfahrungsaustausch begrüßt werden. Dort sollte ebenfalls ein Planetarium eröffnet werden. Weiterhin gab es eine Zusammenarbeit mit anderen Planetarien, auch mit einem Planetarium in der Slowakei. Leider sind diese alten Beziehungen nach der politischen Wende im Laufe der Jahre eingeschlafen. Bis heute haben sich neue Beziehungen und Partnerschaften entwickelt.
Obwohl das Planetarium drei Monate geschlossen war (Einbau der neuen Bestuhlung im Vorführraum), konnte nach dem Umbau, am 15. September 1974 bereits der 10.000 Besucher begrüßt werden. Ein Lehrerehepaar aus Cottbus bekam die ersten Ehrenkarten für einen kostenfreier Eintritt zu allen Veranstaltungen des Raumpflugplanetariums überreicht. |
Fast auf den Tag genau, ein Jahr später, wurde Herr Scholz als 50.000 Besucher empfangen. Ende Juni 1976 war der Schüler Frank Kube aus Vetschau der 100.000 Besucher. Günter Golka (rechts im Bild) mit Schuldirektor Zilz bei der Feierstunde dazu.
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1976 erschienen die ersten Postkarten mit dem Planetarium als Motiv. Briefumschläge und Briefköpfe wurden mit der Anschrift gedruckt. Am Eingang zum Planetarium wurde ein Relief von der Größe 2 x 5 Meter von der KPG Seidewinkel angebracht.
Die angebotenen Veranstaltungen waren unterschiedlich. So gab es Vorstellungen für das öffentliche Publikum, für Schulklassen zum Astronomie Unterricht und gesonderte Vorstellungen für Kinder. Die Vorstellungen dauerten in der Regel 50 Minuten. Das Eintrittsgeld betrug 1,20 Mark der DDR.
Die Öffnungszeiten des Raumflugplanetariums waren:
Öffnungstage | Öffnungszeiten | |
Montag | Ruhetag |
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Dienstag | 17:00 und | 19:00 Uhr für das öffentliche Publikum |
Mittwoch | 08:30 und | 10:30 Uhr für Schulklassen |
Donnerstag | 08:30 und | 19:00 Uhr für Schulklassen |
Freitag | 08:30 und | 19:00 Uhr für Schulklassen |
Samstag | 14:00 Uhr für das öffentliche Publikum | |
Sonntag | 14:00 Uhr für Vorschulkinder |
Wie mir Herr Golka berichtete, gab es ein Anmeldebuch für das öffentliche Publikum zu Extravorstellungen. So konnten sich zum Beispiel Brigaden oder Vereine anmelden und ein bestimmtes Programm auswählen.
Der Tagesablauf begann um 8:00 Uhr und endete oft durch die Extravorstellungen spät abends. Am Montag war Ruhetag. Dieser Tag wurde für kleinere Wartungsarbeiten genutzt und man hatte Zeit, an neuen Programmen zu arbeiten und sie zu programmieren.
Eine größere Wartung des „Spacemaster-Projektors“ wurde während der Garantiezeit durch den VEB Carl Zeiss Jena durchgeführt. In dem Projektor befinden sich 120 Einzelprojektoren. Dadurch dauerte die Wartung zwei bis drei Wochen. Es wurden dabei Teile ausgetauscht und Nachjustierungen der Sternbilder vorgenommen. Alle anderen Wartungen wurden von den Mitarbeitern des Planetariums durchgeführt. Einmal im Jahr, meist im Januar, stand immer eine große Wartung des „Spacemaster-Projektors“ an. Je nach Arbeitsumfang lag die Dauer der Wartung auch hier bei drei bis vier Wochen. |
Die große Wartung am „Spacemaster-Projektor“: Der Projektor wurde demontiert. Hierbei wurden Motoren, Schleifringe und Spezialglühlampen ausgetauscht sowie Reinigungsarbeiten durchgeführt. Probleme mit Ersatzteilen gab es kaum, bemerkte Herr Thiele. Wenn es bestimmte Ersatzteile gab, dann wurden sie einfach gekauft und eingelagert.
Herr Thiele erklärte mir auch, dass die alten Projektoren große „Stromfresser“ waren. Allein der Spacemaster hatte zwei 500 Watt Glühlampen. Wenn es mal zu einem Stromausfall kam, mussten die Potentiometer für die Stromregelung der Glühlampen im Keller auf null gestellt werden, ansonsten wurden bei der Zuschaltung des Stroms durch den entstehenden Lichtbogen Löcher in die Schleifringe gebrannt. Mit dem Einsatz der neuen Laser und LED Technik ab 2013, konnten die Stromkosten erheblich reduziert werden. |
Die Planung der Mitarbeiter, die für die jeweiligen Vorführungen verantwortlich waren, wurden meist ein bis zwei Wochen im Voraus festgelegt, erinnerte sich Herr Golka. Jeder Mitarbeiter war für eine Reihe von Vorführungen zuständig.
Im Februar 1977 weilte der Vorsitzende der DDR Parteikontrollkommission, Erich Mückenberger, zu einem Arbeitsbesuch in der Bezirksstadt Cottbus. Gemeinsam mit dem ersten Sekretär der SED Bezirksleitung, Werner Walde, stand ein Besuch im Planetarium von Cottbus auf dem Programm.
1977 wurden die Vorträge im Planetarium bereits in sieben Sprachen angeboten. Dazu gehörten die russische, polnische, bulgarische, englische, französische und italienische Sprache.
Im Juli 1978 war Frau Kechel aus Horno die 200.000 Besucherin. Am 6. Dezember 1978 stellte sich besonders hoher Besuch im Planetarium ein. Auf Einladung der Abteilung Volksbildung Cottbus wurden die Forschungskosmonauten Sigmund Jähn und Eberhard Köllner zu einem Arbeitsbesuch in der Lausitz begrüßt. |
Ein Abstecher bei diesem Besuch führte sie in das Cottbuser Planetarium. Sigmund Jähn war am 26. August 1978 mit der Raumkapsel Sojus 31 zur Raumstation Saljut 6 geflogen und hatte dort wissenschaftliche Experimente durchgeführt.
Mit einem Erlebnisbericht von seinem Weltraumflug wurde der Verlauf seiner Flugbahn in der Kuppel des Planetariums nachgestellt. Bei einem sich anschließenden Jugendforum in der Stadthalle stand Sigmund Jähn den Fragen der Teilnehmer Rede und Antwort. |
Eberhard Köllner (Foto aus dem Jahr 2008) hatte eine besondere Beziehung zu Cottbus. Er war von 1975 bis November 1976 vor der Aufnahme zur Kosmonauten Ausbildung, Kommandeur des Jagdfliegergeschwaders in Cottbus. Er sollte bei einem eventuellen Ausfall von Sigmund Jähn als Double ins All fliegen. |
Bis 1980 zählte das Planetarium 314.000 Besucher.
Im November 1980 weilte die damalige DDR Bildungsministerin Margot Honecker zu einem Arbeitsbesuch in der Bezirksstadt und machte einen Abstecher zum Planetarium.
Programmauswahl bis 1989
Im Jahr 1981 gehörten 14 verschiedene Programme zum Angebot des Planetariums. Die meisten wurden von Herrn Müßiggang und Herrn Golka vorbereitet, zusammengestellt und geschrieben. Es waren Programme für Kinder- und Jugendliche, aber auch für Erwachsene.
Zum Beispiel stammten die Vorführungen „ Die Sterne zu den jeweiligen Jahreszeiten“, „Entwicklung des Weltalls“, „Der Mond auf Wanderschaft“ und „Planetenkonstellationen“ aus der Feder von Herrn Müßiggang. Verantwortlich für die technische Leitung und Tontechnik in allen Vorführungen war der Techniker Helmut Lehnigk. Bis zur Wende 1989 waren es ca. 20 unterschiedliche Programme, erinnerte sich Herr Müßiggang.
Wie ich aus einer Broschüre des Planetariums später nachlesen konnte, waren es genau 22 Programme:
Die Themen der Programme (siehe Beispiele) waren auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmt:
„Der Planetariumskalender“ war ein Vortrag von Herrn Müßiggang für den Heimatkunde- Unterricht der Unterstufe. Die Schüler lernten, dass der Tag, der Monat und das Jahr nicht frei erfunden sind, sondern von Himmelserscheinungen abgeleitet sind. Die Sonne bestimmt hierbei wichtige irdische Vorgänge. |
Der Vortrag „Planeten- scheinbare und wahre Bewegungen“ von Herrn Prax war für den Astronomie- Unterricht der 10. Klassen bestimmt. In diesem Vortrag lernten die Schüler die Gesetzmäßigkeiten der Planetenbewegungen und die Sichtbarkeitsbedingungen kennen. In Zeitraffer wurden die Bewegungen der Planeten, die meist über Monate oder Jahre andauern, dargestellt. |
Im Vortrag „Astrologie im Zeitalter der Raumfahrt“ von Herrn Gohlka wurde der seit Jahrhunderten vorhandene Aberglaube durchleuchtet. An bestimmten Beispielen wurde die Behauptung der Astrologie, dass Sonne, Mond und Planeten die menschlichen Schicksale beeinflusst, widerlegt. Dieses Programm war für die erwachsenen Besucher bestimmt.
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Die Magnetbänder (Tonaufnahmen – siehe Foto links) zu den Programmthemen existieren heute noch und werden ehrenhaft aufbewahrt. Die Mitarbeiter des Planetariums nahmen regelmäßig an Weiterbildungskursen teil. Die Planetarium- Konferenzen fanden meist in Jena oder Herzberg statt, erklärte Herr Müßiggang. Im Februar 1982 fand im Cottbuser Planetarium eine dreitägige Konferenz statt. Die verantwortlichen Mitarbeiter von über 30 Planetarien der DDR nahmen an dieser Veranstaltung teil. |
Als Hauptthema stand die Verbesserung der Qualität der bisherigen Vorführungen zur Diskussion. Die Vorträge sollten noch interessanter für das öffentliche Publikum gestaltet werden. Als Beispiel wurden die Vorführungen „Unser Sonnenofen“ und „Der Mond auf Wanderschaft“ von Alfred Müßiggang gezeigt.
Projektoren und Technik
In den ersten Jahren wurde der Projektor durch einen Computer mit Lochstreifen gesteuert. Die Erläuterungen zu den bildlichen Abläufen konnten dem Publikum über ein Mikrofon gegeben werden. Später sind die Erläuterungen auf ein Tonband gesprochen worden und konnten so synchron zu den Bildern in der Kuppel abgespielt werden.
Das Tonbandgerät hatte vier Spuren. Drei für den Ton und eine Spur war für den Time Code, der Bild und Ton synchronisierte, zuständig. Das war damals ganz neu und einzigartig, erinnerte sich Herr Müßiggang. Herr Thiele erzählte mir außerdem noch, dass für die Herstellung der Lochstreifen ein Fernschreiber im Keller stand. Damit war das Planetarium die einzige zivile Einrichtung, die einen Fernschreiber zum Programmieren benutzte. Herr Golka erinnerte sich auch an kleine Pannen. Es kam hin und wieder vor, dass der Lochstreifencomputer aussetzte, das Tonband lief dann nicht mehr synchron zu den Bildern. Die Abläufe der Bilder mussten dann per Hand nachgesteuert werden. |
Einige originale Erinnerungsstücke der alten Technik sind heute in Glasvitrinen ausgestellt:
Im Januar 1985 wurde eine Bestellung des Planetariums bei Carl Zeiss in Auftrag gegeben (siehe Dokument Rechts). Es sollten ein Zoomprojektor Mars-Saturn und Erde-Jupiter zu je 5.665,00 DDR-Mark bis zum Jahr 1986 geliefert werden. Mit diesen Projektoren war man in der Lage, die Flugbahnen zwischen den Planeten nachzustellen. Das war aber nicht die einzige Neuanschaffung des Planetariums bis zum Jahr 2013. Herr Thiele erinnerte sich an die alte Technik. Es waren ca. 25 Projektoren und Bildwerfer, die für verschiedene Vorführungen eingesetzt wurden, so zum Beispiel ein Videoprojektor auf Röhrenbasis, ein Bildplattenleser, ein Roha-Projektor aus Stuttgart, bei dem die Dias in eine Röhre eingelegt wurden und dann rotierten oder viele Projektoren mit einem Dia-Karussell. Zu DDR Zeiten wurden die Lautsprecher und Verstärker erneuert. Später wurde diese Technik durch acht Lautsprechergruppen, die separat von Bändern gesteuert wurden, ersetzt.
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Alle Geräte mussten miteinander koordiniert werden, und das geschah später mit einem Macintosh Computer. Dieser hat seinen Erinnerungsplatz im Keller des Planetariums gefunden (siehe Foto links).
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Wendezeit ab 1989
Zur politischen Wende wurde das Planetarium der Volkshochschule unterstellt. Der Rat der Stadt hatte nicht mehr genügend Geld um die Weiterführung mit der gesamten Belegschaft zu garantieren, denn die Besucherzahlen waren rückläufig.
Die Anzahl der Mitarbeiter ist bis 1991 reduziert worden. Nur der Techniker, Herr Lehnigk, und die Sekretärin, Frau Kerscht, waren weiterhin beschäftigt. Herr Lehnigk musste nun die Technik warten und die Vorstellungen für das Publikum übernehmen. Für alle anderen Belange war Frau Kerscht zuständig.
Herr Golka bewarb sich bei der Volkshochschule als Fachbereichsleiter für Naturwissenschaften. Dort arbeitete er bis zu seiner Pensionierung. Herr Müßiggang wurde arbeitslos. Da er aber als Fachberater für Astronomie tätig war, konnte er die zwei Jahre bis zu seiner Pension überbrücken. Herr Prax, im Technikbereich tätig, bekam wieder eine Anstellung an der EOS in der Puschkin Promenade als Mathematiklehrer.
1992 gründete sich das lokale Fernsehen für Cottbus und Umgebung. Zu den ersten Gründungsmitgliedern gehörten Herr Dieter Berkau und Herr Bernd Scharf, der heute Geschäftsführer ist.
Wie mir Herr Berkau berichtete, wurden die ersten Cottbuser Beiträge zu den Sendungen des ORB (Ostdeutscher Rundfung Brandenburg) im Keller des Planetariums geschnitten und vorbereitet. Aus dieser Arbeit heraus entstand die Idee, ein eigenes lokales Fernsehen ins Leben zu rufen. Das war die Geburtsstunde von LTV Cottbus. Am 1. Februar 1994 wurde die erste eigene Sendung über den Netzbetreiber Teleco ausgestrahlt. Die Arbeiten im Studio des Planetariums endeten im März 1995. Im April 1995 zog LTV (Lausitz TV) in die Parzellenstraße um und sendet seitdem täglich. |
1994 wurde feierlich das 20 jährige Jubiläum des Planetariums begangen. Herr Müßiggang berichtete, dass seiner Meinung nach der Festredner die Leistungen der Mitarbeiter zu DDR Zeiten kaum ausreichend gewürdigt hatte. Er war darüber enttäuscht, denn die Mühen und das persönliche Engagement der Kollegen hatten dem Planetarium zu dem großen Ansehen und dem hohen Bekanntheitsgrad verholfen.
Im März 1996 beschloss die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Cottbus die Schließung des Planetariums zum Jahresende.
Viele Anhänger des Planetariums gründeten daraufhin im April 1996 den Verein „Freunde des Planetariums“, aus dem später der „Förderverein des Planetarium e.V.“ hervorging. Es war eine politische Bürgerbewegung gegen den Beschluss der Stadt Cottbus, erklärte mir Herr Thiele. Initiatoren waren unter anderem der spätere Vorsitzende des Fördervereins, Herr Kurt Newiak, und der erste Geschäftsführer, Herr Dr. Peter Weschke, auch Herr Thiele gehörte dazu. Es gab viele Gespräche mit dem damaligen Oberbürgermeister, Herrn Waldemar Kleinschmidt, auf politischer Ebene. Der Beschluss konnte durch die vielen Proteste der Bürger abgewendet werden.
Im November 1996 beschloss der Bildungsausschuss der Stadtverordnetenversammlung das denkmalgeschützte Planetarium mit einer Summe von 375.000 Mark teilweise zu sanieren. Im Dezember 1996 hatte die ersten, vom Förderverein produzierten Programme Premiere. Verantwortlich, auch für die folgenden Eigenproduktionen, war das neue Regie- und Autorenteam von Helmut Lehnigk und Gerd Thiele.
„Die drei Weihnachtssternchen“ und „Tom rettet den Frühling“ wurden die erfolgreichsten Cottbuser Programme national und international.
Im Frühjahr 1997 hatte das von der Stadt Cottbus in Auftrag gegebene Programm „Im Visier der Hyaden“ Premiere (Hyaden sind Sternenhaufen im Sternbild Stier). Im Vorfeld zu diesem Programm kam es wegen Kleinigkeiten, wie zum Beispiel fehlenden Diarahmen für das Diakarussel des Projektors, zu großen Problemen und die Vorführung drohte zu scheitern.
Im März 1997 gab es vom Förderverein Überlegungen, einen Antrag zur Übernahme des Planetariums in eigene Trägerschaft zu stellen. Es fehlten jedoch die finanziellen Mittel. Herr Lehnigk war zu dieser Zeit festangestellter Techniker. Eine im Cottbuser Planetarium entwickelte Jahresendshow hatte im Dezember 1997 erstmalig Premiere. Diese von Herrn Thiele produzierte Revue ist eine Wissenschaftsshow und beschäftigt sich mit aktuellen Themen unserer Zeit. Sie dauert 90 Minuten und wird live moderiert. Sie ist so erfolgreich, dass es jedes Jahr eine neue Jahresendshow gibt. |
Durch eine geförderte Arbeitsmaßnahme konnten im August 1998 zwei Mitarbeiter für das Planetarium fest eingestellt werden. Die Förderung ging über ein Jahr. Weitere Anträge für langfristige geförderte ABM (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) wurden vom Land Brandenburg oder der Stadt Cottbus abgelehnt. Nur durch den Einsatz ehrenamtlicher Mitarbeiter konnte der Vorführbetrieb im Planetarium gesichert werden. Herr Thiele berichtete mir aber auch, dass dem Planetarium bis zum Jahr 2008 immer wieder mal Mitarbeiter durch geförderte Arbeitsmaßnahmen zur Verfügung standen.
Dank der Fördermittel der Stadt Cottbus und der Euroregion Spree-Neiße-Bober (Arbeitsgemeinschaft Europäischer Grenzregionen, Brandenburg-Polen-Europa) konnte im Herbst 1998 das Foyer und die Kuppel des Planetariums für eine halbe Million Mark großzügig saniert werden.
Im November 1998 wurde der Förderverein durch die Führsprache von Prof. Dieter Herrmann zum Mitglied im Rat Deutscher Planetarien. Zu den halbjährigen Sitzungen des Rates reisten die Vorstandsmitglieder, die jedoch ihren Urlaub dazu opferten und keine finanzielle Unterstützung bekamen.
Im März 1999 empfahl der Bildungsausschuss der Stadtverordnetenversammlung die Übergabe des Planetariums an den Förderverein als eigenen Träger. Weil die Stadt Cottbus aber keine Zusagen zu Förderungen machen wollte, kam es nicht zur Übergabe. Dem Verein wurden jedoch mehr Rechte bei der Planetariumsarbeit eingeräumt.
Bei der Festveranstaltung am 26. April 1999, zum 25 jährigen Bestehen des Planetariums, fand eine Raumfahrtausstellung mit originalen Exponaten aus der Raumfahrt statt.
Im August desselben Jahres organisierten der Förderverein und der Sandower Bürgerverein die größte Planetariums Veranstaltung in ihrer Geschichte. Anlass war die totale Sonnenfinsternis. 2.500 Partygäste versammelten sich vor der Stadthalle. |
Am 31. August 1999 wurde Herr Thiele Geschäftsführer des Fördervereins. Der bisherige Geschäftsführer, Herr Dr. Peter Weschke, schied aus gesundheitlichen Gründen aus.
Anfang Oktober 2003 bekam das Planetarium erstmalig offiziellen Besuch von der Landesregierung Brandenburg. Die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Frau Prof. Johanna Wanka, weilte im Planetarium.
Im April 2004, zum 30 jährigen Bestehen, sollte ein Planetenpark (mit Plastiken/Steelen) rund um das Planetarium bis zur 850 Jahrfeier von Cottbus, im Jahr 2006, entstehen.
Bei einem Maßstab von 1:10 Milliarden wird die Weite unseres Sonnensystems vorstellbar. Die Sonne wird durch die Planetariums Kuppel dargestellt. Der der Sonne am nahesten liegende Merkur befindet sich im Planetarium. Die Erde mit einer Entfernung von 149 Millionen und 600 tausend Kilometern befindet sich am Eingang zum Planetarium. Der Saturn bekommt seinen Platz in der Ludwig-Leichardt Allee und der Pluto, als entferntester Planet, steht am See im Buga-Gelände.
Im Dezember 2005 ging der langjährige Mitarbeiter und Techniker, Herr Helmut Lehnigk, in den Ruhestand. Er hat aber auch noch heute regelmäßigen Kontakt zum Planetarium. Als Nachfolger trat der städtische Angestellte, Herr Jens Stahl, in die Fußstapfen von Herrn Lehnigk und erfüllte bis Ende Oktober 2007 seine Aufgaben im Planetarium.
Im Januar 2006 bekam das Planetarium eine neue Audioanlage. Sie wurde von acht Azubis der Firma Vattenfall unter Anleitung des Lehrmeisters, Herrn Ingo Fischer, installiert. Die 10 Lautsprecher wurden unter der Verkleidung des Kuppelsaals angebracht und versprachen eine Tonwiedergabe in Dolby Surround Qualität. Bereits im Februar begannen im Auftrag des Fördervereins Baumaßnahmen im Planetarium. |
In Hinblick auf die Tagung des Rates der deutschsprachigen Planetarien wurden das Foyer und die Toiletten grundlegend für mehrere tausend Euro saniert.
Am 7. und 8. Mai versammelten sich Gäste aus Österreich, der Schweiz, Niederlande Belgien und aus Deutschland zur zweitgrößten Planetariums-Konferenz der Welt in Cottbus. Bei dieser Konferenz wurde der Geschäftsführer des Fördervereins des Cottbuser Planetariums, Herr Gerd Thiele, als Sprecher für die deutschsprachigen Planetarien gewählt. Er vertrat seit seiner Wahl für zwei Jahre die Interessen der im Rat vertretenen Planetarien aus Österreich und Deutschland. Im November desselben Jahres fand auch die Herbsttagung des Rates Deutscher Planetarien in Cottbus statt.
Der Förderverein stellte im August 2007 erneut einen Antrag auf Übernahme des Raumflugplanetariums in freie Trägerschaft. Im Oktober plante der Bildungsausschuss der Stadt Cottbus bei einer Sitzung daraufhin, das Planetarium zum 1. Januar 2008 an den Förderverein als eigenständige Firma zu übergeben. Die Stadtverordneten-Versammlung bestätigte den Antrag und so wurde bereits am 1. November 2007 das Planetarium übergeben. Hauptamtlich tätig war nur Frau Brückner, als Sekretärin.
Am 1. Januar 2008 übernahm Herr Gerd Thiele hauptamtlich die Leitung des Planetariums. Herr Thiele war vorher als Berufsschullehrer in der Cottbuser R. Welling-Schule tätig. Er erzählte mir auch von seinen ersten Kontakten zum Planetarium. Sein Sohn Sebastian und ein Kindermusical spielten dabei eine Rolle. Ende Januar 2009 schied Herr Kurt Newiak aus Altersgründen aus dem Vorsitz des Vereins aus. Sein Nachfolger im Amt wurde Peter Rahmfeld. |
Im Mai 2010 versprach der Oberbürgermeister von Cottbus, Frank Szymanski, bei einer Dienstberatung der Leitung des Planetariums, Gerd Thiele und Peter Rahmfeld, einen Fördermittelantrag zur technischen Neuausstattung des Planetariums bei der Euroregion Spree-Neiße-Bober zu stellen. Voraussetzung war, dass das Planetarium dafür weitere Partner findet. Diese fanden sich auch. Die Stadt, das astronomische Institut von Zielona Gora und die BTU Cottbus sowie die Hochschule Lausitz konnten für das Projekt gewonnen werden.
Am 10. Dezember 2010 weilte Sigmund Jähn nach einer Einladung abermals im Raumflugplanetarium. Sigmund Jähn, der seit 1990 deutsche Raumfahrer im Sternenstädtchen Baikonur betreute, hielt einen Vortrag über seinen Raumflug und über deutsche Raketenpioniere. Er sprach über den deutschen Beitrag zur Raumfahrtentwicklung und über bemannte Weltraummissionen. Sie sollten im Namen der gesamten Menschheit stattfinden und nicht als Prestigeprojekt einzelner Länder (siehe Foto links). |
Bei der Autogrammstunde holten sich auch viele begeisterte Kinder und Jugendliche ein eigenhändig unterschriebenes Erinnerungsstück von einem der großen deutschen Flugpioniere. |
Im Februar 2011 brachten Sparzwänge die Stadt Cottbus dazu, eine Kürzung von 11% der öffentlichen Zuwendungen für das Planetarium zu veranlassen.
Mit Hilfe des ehemaligen Mitglieds des Fördervereins, Herrn Andreas Weise, konnte die Büste von Juri Gagarin ausfindig gemacht werden. Sie war im Kunstarchiv von Beeskow eingelagert worden und steht bis heute als Dauerleihgabe im Cottbuser Planetarium.
Im April 2011 konnte eine Bronzebüste von Juri Gagarin, dem Namensgeber des Cottbuser Planetariums, im Foyer des Planetariums feierlich aufgestellt werden. Sie stand davor seit 1981 im Treptower Park, im Hain der Kosmonauten. In den Wendejahren wurde sie abmontiert und galt als verschollen.
Am 8. Mai 2011 wurde die Gesellschaft Deutschsprachiger Planetarien in Wien gegründet. Die Gesellschaft hat 130 Mitglieder aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Südtirol Belgien und Frankreich. Das Planetarium Cottbus wurde ebenfalls Mitglied und Herr Thiele ihr erster Präsident. Er betraute das Amt bis zum Mai 2015 und trat dann zu Gunsten jüngerer Bewerber zurück.
Der Fördervertrag vom Mai 2010 wurde bestätigt, und so konnten am 7. Oktober 2011 die Partnerschaftsverträge zwischen der Stadt Zielena Gora, dem astronautischen Institut von Zielona Gora, der BTU Cottbus (Brandenburgische Technische Universität) und der Hochschule Lausitz im Planetarium feierlich unterzeichnet werden.
Bereits einen Tag später begannen die Ausschreibungen für das Vergabeverfahren für die neue Planetariums-Technik. Es bewarben sich sechs Anbieter:
Nach vielen Abwägungen kamen aber nur Anbieter Nr. 1, 2 und Nr. 5 in die nähere Auswahl. Die Entscheidung fiel im Dezember zu Gunsten des Angebotes von R.S.A. Cosmos aus Frankreich für das Goto/RSA Hybridsystem. Grund für diese Entscheidung war die einfache und gute Bedienbarkeit, erklärte mir Herr Thiele. Der japanische Hersteller Goto, der mit der französischen Firma R.S.A. Cosmos zusammenarbeitet, sollte als Einzelanfertigung den Projektor liefern.
Der Projektor Chronos II projiziert Sternenbilder und Galaxien in die Kuppel. Die französische Firma R.S.A. Cosmos bekam den Auftrag zum Bau der HD Ganzkuppel – Videoprojektionsanlage. Das System mit den beiden Projektoren erlaubt, ruhende und bewegte Bilder in die Kuppel zu projizieren. Es entsteht dadurch ein 3 D Effekt. |
Nicht alle Anbieter waren mit dieser Entscheidung einverstanden. So erhob im Februar 2012 ein namhafter deutscher Anbieter Einspruch gegen die Vergabeentscheidung. Vor der Vergabekammer und dem Oberlandesgericht des Landes Brandenburg begann nun ein lang andauernder Prüfungsprozess. Das Gericht hielt letztendlich die Entscheidung für das Angebot von R.S.A. Cosmos für rechtens und die klagende Firma verzichtete auf Anraten des Gerichts auf weitere Klagen.
Umbau 2013
Im Sommer 2012 begannen die Planungen für den Umbau des Planetariums. Gleichzeitig begannen die Ausschreibungen für die Vergabe der Bauleistungen. Zusätzlich entschied sich im Herbst die Stadt Cottbus Extrafördermittel aus dem Programm „Soziale Stadt“ für den Umbau des Planetariums einzusetzen. Das Planetarium konnte nun baulich und technisch umgestaltet werden. Das wurde auch dringend notwendig, denn in der letzten Zeit traten immer wieder einige Havarien auf. Sie konnten jedoch durch die Fachkenntnis und Hilfsbereitschaft des ehemaligen Technikers, Herrn Helmut Lehnigk, behoben werden. Es hätte aber auch schlimmer kommen können, denn ein Schwelbrand, der in der Steuerungstechnik auftrat, hätte sich zu einem Großbrand ausweiten können.
Am 31. Dezember 2012 fand die letzte Vorstellung mit der Jahresendshow statt. Die alte Technik hatte nun ausgedient und das Planetarium stand vor seiner größten Sanierung seit dem Bau.
Der Auftrag für die Projektierung und den Umbau des Hauses wurde an das Ingenieurbüro BIS (Schmidt & Salzmann GbR) vergeben. Herr Falk Salzmann berichtete mir, dass seine Firma das beste Angebot hatte und aus vorangegangenen Aufträgen gute Referenzen vorweisen konnte. Die Firmen, die für den Umbau verpflichtet wurden, kamen alle aus der näheren Umgebung. Die gesamten Umbauarbeiten sollten drei Monate dauern, es wurden aber fünf Monate daraus.
Stellvertretend für die vielen „Fleißigen Hände“ sind nachfolgend die Firmen aufgelistet, die beim Umbau beteiligt waren:
⇒ Zum Stadtplan von google maps – Das Raumflugplanetarium
Am 2. Januar 2013 begann das gewaltige Bauvorhaben mit dem Umzug des gesamten Büroinventars in ein Ausweichquartier in die Wehrpromenade. Gleichzeitig halfen 18 Azubis und Senioren des Kraftwerks Jänschwalde das Planetarium auszuräumen und die Technik abzubauen.
Der Spacemaster ging an seinen Geburtsort Jena zurück. Techniker von Carl Zeiss halfen bei der Demontage. Der Projektor war über die ganzen Jahre im Planetarium von den Cottbuser Technikern gut gepflegt und gewartet worden und sollte nun in Jena Forschungszwecken dienen.
Fotoreihe von F. Salzmann und G. Heimhilger zum Umbau des Raumflugplanetariums „Juri Gagarin“:
Das gesamte Gebäude und der Kuppelsaal wurden entkernt und die Belüftungseinlässe wurden zugemauert. Räume wurden verändert oder umgebaut. Es entstand ein barrierefreies WC für die Besucher. |
Die Elektroarbeiten beim Umbau des Planetariums bezogen sich auf das Innengebäude und die Außenanlagen. |
Geplant war auch der Einbau einer Klimaanlage für den Kuppelsaal sowie die Erneuerung der Heizungs- und Belüftungsanlage:
Die Erneuerung des Schallschutzes, Wärmedämmung und der Wandverkleidung im Gebäude war ebenfalls notwendig geworden:
Die Mitarbeiter der Firma Hauswald arbeiteten an der Teppichverlegung im Kuppelsaal. |
Eine kleine Bühne für Veranstaltungen fand im Kuppelsaal des Planetariums zusätzlich ihren Platz. |
In diesen riesigen Kartons wurden die neuen Stühle angeliefert. Der Kuppelsaal verfügt heute über 91 feste und 20 variable Sitzplätze. Der italienische Hersteller Caloi erhielt den Zuschlag für die Bestuhlung. |
Montage der Neuen Bestuhlung des italienischen Herstellers Caloi im Kuppelsaal:
Fotos: F. Salzmann / G. Heimhilger |
Die Fenster und die Eingangstür des Planetariums wurden erneuert. Die Arbeiten zählten zu den energetischen Maßnahmen:
Die Erneuerung und Instandsetzung der Terrassen und Außentreppen war nach den vielen Jahren ebenfalls dringend notwendig geworden:
Die Dacharbeiten waren genauso wichtig wie alle anderen Arbeiten. |
Für die Sicherheit des Gebäudes wurde eine Alarmanlage installiert sowie zahlreiche neue Feuerlöscher und Rauchmelder angebracht:
Geplante Arbeiten für die Planetariumstechnik waren der komplette Austausch des Projektionssystems und der Einbau einer computergesteuerten Lichtanlage.
In den ersten Tagen im März lieferten zwei Trucks die neue Projektionstechnik aus Frankreich und Japan an. Gemeinsam mit den Technikern von R.S.A. Cosmos und Goto sollte die Anlage in den folgenden Wochen installiert werden.
Die Rechner der Anlage befinden sich im Kellerraum, direkt unter dem Projektor. Da die japanische Anlage mit einer Netzspannung von 110 Volt betrieben wird, wurde zusätzlich ein Umspanner eingebaut:
Die Steuerung der digitalen Anlage erfolgt von der rechten Seite des Mischpults per Hand oder vom programmierten Rechner vom Kuppelsaal aus. Auch die computergesteuerte Lichtanlage für den Saal wird von der rechten Seite aus bedient. Sie ist DMX (Digital Multiplex) gesteuert. Das heißt, die Dimmer Funktion und die Farben des LED Lichtes können programmiert werden. Auf der linken Seite des Mischpults sind die Regler für die Sound Anlage untergebracht. Diese neue Technik im Cottbuser Planetarium war die erste, die von R.S.A. und Goto in Europa zum Einsatz kam. Die Kosten beliefen sich auf rund 800.000 Euro. |
Die mechanische Wartung der Anlage sollte zukünftig von den Cottbusern Technikern übernommen werden. Sollte die Anlage einen Softwarefehler aufweisen, genügt eine E- Mail an R.S.A. mit der Schilderung des Problems. Die Techniker von R.S.A. haben Zugriff auf die Software des Cottbuser Rechners und können das Problem von Frankreich aus lösen. Die Gesamtkosten für den Umbau lagen bei zwei Millionen Euro, eine hohe Investitionssumme. Zur Neueröffnung konnte man aber sehen, was alles verändert wurde. |
Hier ein Blick in die Verkaufsstelle für Eintrittskarten und Souvenirs. Gleich daneben befindet sich die Garderobe:
In zwei Schaukästen im Eingangsbereich sind Ausstellungsstücke aus 40 Jahre Geschichte des Planetariums und dem Astro- Shop untergebracht. In den anderen beiden Schaukästen sind Fotos von Künstlern und namhaften Persönlichkeiten, die dem Planetarium einen Besuch abstatteten:
Eine Rarität ziert die Wand neben der Kasse des Planetariums (siehe Foto links). Es ist ein Bild, das in einer limitierten Auflage von 100 Stück von der NASA und ESA an astronomische Einrichtungen in Europa verteilt wurde. Es ist ein Blick auf den 7.500 Lichtjahre entfernten Carina Nebel im Sternbild Schiffskiel auf der südlichen Seite des Himmels. Das Bild entstand am 1. und 2. Februar 2010 mit Hilfe der Weitwinkelkamera an Bord von Hubble. |
Es wurde nicht nur das Foyer und der Kuppelsaal umgebaut und renoviert, sondern auch die Kellerräume:
Für die Mitarbeiter des Planetarium und für die Gäste der Veranstaltungen, ist ein Aufenthaltsraum hergerichtet worden. Das Tonstudio wird weiterhin zur Produktion eigener Programme genutzt:
Am 19. Juni 2013 fand die Neueröffnung des Planetariums mit einer festlichen Veranstaltung statt. Zu den zahlreichen Gästen gehörten die brandenburgische Bildungsministerin, Frau Dr. Martina Münch, der Cottbuser Oberbürgermeister, Herr Frank Szymanski, Vertreter der Stadt Zielona Gora und der beiden Universitäten, BTU und Hochschule Lausitz Cottbus. |
Dieses historische Foto zeigt neben Frank Szymanski und Gerd Thiele den Geschäftsführer der Firma R.S.A., Herrn Benjamin Cabut, und den Geschäftsführer der japanischen Firma Goto, Herrn Nobutaka Goto bei der Festveranstaltung. |
Zu diesem Anlass hatte die Eigenproduktion „Von Fröschen, Sternen und Planeten“ Premiere. |
Das neu eröffnete Planetarium zog eine große Menge von Besuchern an. Seit der Wiedereröffnung bis zum Jahresende wurden fast 14.000 Besucher gezählt.
Zum 1. Januar 2014 bekam das Team vom Planetarium Verstärkung. Eine Technikerin wurde eingestellt. Das Planetarium hat nun vier Mitarbeiter. Neben dem Geschäftsführer, Herrn Thiele, und der Sekretärin, Frau Brückner, ergänzen die beiden Techniker Frau Gorenz und Herr Sebastian Thiele das Team.
Im April 2014 wurde das Planetarium 40 Jahre alt und feierte dies mit einer „langen kosmischen Nacht“. Auch Sigmund Jähn war dazu eingeladen worden. Er war leider verhindert, schickte aber Grüße zum Cottbuser Planetarium. |
Das gesamte alte Team war anwesend. Günter Golka erinnerte sich vor dem Publikum an vergangene Zeiten. |
Neue Programme, Zukunftspläne
In den 40 Jahren Planetariums Geschichte hat sich viel verändert, besonders auch bei den Programmen, erklärte Herr Thiele. Die alten Programme von einst sind mit der neuen Technik nicht mehr vorführbar. Sie müssten umgeschrieben und digitalisiert werden. Ein altes Programm von Herrn Müßiggang („Der Mond auf Wanderschaft“) ist von Herrn Thiele umgeschrieben worden.
Heute schreibt Herr Thiele die meisten Produktionen für das Cottbuser Planetarium, auch in Zusammenarbeit mit anderen Veranstaltern. Es werden aber auch Lizenzproduktionen vorgeführt, denn ein eigenes Programm zu entwickeln ist teuer und zeitaufwendig, erzählte mir Herr Thiele. Um eine neue Idee umzusetzen, kann es bis zu neun Monate an Zeit und bis zu 10.000 Euro an Kosten verursachen.
Zum jetzigen Zeitpunkt verfügt das Planetarium über sieben Programme für Erwachsene und sieben für Kinder. Im Herbst kommen noch jeweils drei Programme dazu:
Zum Beispiel das Programm „Jemand frisst die Sonne auf“ ist für Kinder ab 4 Jahre geschrieben worden. Hierbei erleben Tiere auf einem Bauernhof gemeinsam mit den Kindern eine Sonnenfinsternis. Die Kinder werden zum Mitmachen und Zaubern aufgefordert. Ob es gelingt die Sonne wieder scheinen zu lassen wird nicht verraten. Das sollen die Kinder im Planetarium selbst erleben. |
Zum Beispiel das Programm „Jemand frisst die Sonne auf“ ist für Kinder ab 4 Jahre geschrieben worden. Hierbei erleben Tiere auf einem Bauernhof gemeinsam mit den Kindern eine Sonnenfinsternis. Die Kinder werden zum Mitmachen und Zaubern aufgefordert. Ob es gelingt die Sonne wieder scheinen zu lassen wird nicht verraten. Das sollen die Kinder im Planetarium selbst erleben. |
Die Vorführung „Weißt du welche Sterne stehen?“ ist für Kinder und Erwachsene gedacht. Man lernt Sterne und Sternbilder durch den einen oder anderen Trick zu finden. Da sich der Sternenhimmel ständig verändert, gibt es monatlich eine neue Vorführung. |
Jeder, auch die älteren Generationen unter uns, kennen die Geschichte von Tabaluga. Erstmals kam das, von Peter Maffay gesungene und von Gregor Rottschalk erzählte, Rockmärchen des kleinen Drachen Tabaluga 1983 auf den Markt. Seitdem hat Tabaluga viele Abenteuer bestehen müssen. Im Jahr 2011 erschien eine neue Geschichte „Tabaluga und die Zeichen der Zeit“. Dieses Märchen, für Kinder und Erwachsene, wurde für eine Fulldome Musikshow in 3D aufbereitet. |
Für Musikfreunde bietet das Planetarium zur Zeit fünf Fulldome – Musikshows an. Im Herbst kommt die nächste Show dazu.
Die nächste Jahresendshow ist schon in Planung, verriet Herr Thiele. Es ist manchmal gar nicht so einfach, neue Themen zu finden. Bis Zum Urlaub sammelt er Ideen und danach geht es an die Umsetzung. Von Weihnachten bis Silvester soll die Show dann wieder bei fünf bis sechs Veranstaltungstagen angeboten werden.
Die Preise für eine Eintrittskarte für normale Programme liegt zwischen 2.50/3.00 Euro pro Kind/Jugendlicher in einer Schülergruppe und 4.00/5.00 Euro für Erwachsene, Ermäßigte 3.00/4.00 Euro. Live-Shows/Musik-Shows kosten ab 4.50/6.50 Euro.
Nach den Zukunftsplänen befragt, wünscht sich Herr Thiele immer gute Ideen für eigene Produktionen. Das lockt die Besucher ins Planetarium und füllt außerdem die Kasse. Denn neben den anstehenden laufenden Kosten müssen ja auch Rücklagen gebildet werden, sagte Herr Thiele. Auch die gute Zusammenarbeit mit den deutschsprachigen Planetarien soll bestehen bleiben und ausgebaut werden.
Es ist dem Team um Herrn Thiele zu wünschen , dass diese Pläne nicht nur in den Sternen stehen, sondern auch in Erfüllung gehen. Das Planetarium sollte noch viele lange Jahre bestehen bleiben, damit wir dann im Jahr 2074 auf eine 100 jährige Cottbuser Planetariums Geschichte zurückblicken können.
Bei meiner Recherche über die mehr als 40 Jahre bestehende kulturelle Einrichtung von Cottbus hatte ich viele Helfer und Zeitzeugen, die mir bereitwillig Auskunft über den Bau und die Geschichte des Planetariums gaben.
Dazu zählten die ersten Mitarbeiter des Planetariums, Herr Golka und Herr Müßiggang, denen ich dafür danke. Ein Dank geht auch das Ingenieurbüro B I S Schmidt & Salzmann GbR für die Einblicke zum Umbau des Planetariums.
Desweiteren möchte ich mich bei den Urhebern der Fotos bedanken, die ich veröffentlichen durfte.
Ein ganz besonderer Dank geht an Herrn Thiele, der mich zu jeder Zeit bei meinen Recherchen beraten und unterstützt hat.
Für die technische Unterstützung bedanke ich mich bei dem gesamten Team des Lichtblick Cottbus e.V..
Günter Heimhilger († 2020)
(Redaktionsschluss: 4/2015, veröffentlicht 2/2019, überarbeitet 11/2019)